Der Größte

DAHLEM. (fpl) Der welthöchste natürlich gewachsene Christbaum kommt aus dem Oberen Kylltal: Am Montag wurde die 36-Meter-Fichte im Dahlemer Wald geschlagen.

 Passt in keinen Rahmen: Die 36-Meter-Fichte aus Dahlem. Der Rekord-Christbaum wurde ins Freilichtmuseum Kommern gebracht. Foto: Fritz-Peter Linden

Passt in keinen Rahmen: Die 36-Meter-Fichte aus Dahlem. Der Rekord-Christbaum wurde ins Freilichtmuseum Kommern gebracht. Foto: Fritz-Peter Linden

Jawohl, es gibt höhere Christbäume auf der Welt. Die sind aber nicht echt: Meistens verbirgt sich unter dem Tannengrün ein Metallgerüst, die Äste und Zweige sind nur anmontiert. "Wir gehen davon aus, dass das der höchste natürlich gewachsene ist", sagt Gerd Linden. Er ist Leiter der Abteilung Landwirtschaft im Freilichtmuseum Kommern (Kreis Euskirchen). Dorthin wird der Rekordbaum am Nachmittag transportiert. Ab Freitag soll er dann allen Besuchern durch die Weihnachtszeit leuchten.Kälte, Regen, aufgeweichte Waldwege: Das Wetter hätte es den Akteuren einfacher machen können. Trotzdem: Nach glatt vier Stunden Vorbereitung haben sie es geschafft. Der höchste Christbaum der Welt ist aus dem Waldboden gehoben und kann auf den Sattelschlepper geladen werden.

Mit vier Spezialfahrzeugen ist die Kölner Firma "Colonia" am frühen Morgen angerückt, darunter zwei Kräne: "Einer, der ihn rauszieht, und ein kleinerer, um den Baum zu drehen und in die Waagerechte zu bringen", sagt Mitarbeiter Hubert Gassen.

Kollege Klaus Schillings fährt später mit der Gondel hinauf in den Wipfel. Zusammen mit Werner Engel durchbohrt er den Stamm des zwölf Tonnen schweren Waldriesen. Dann kommt ein Eisenrohr hinein, an dem anschließend die Kette des zweiten Krans befestigt wird. Fast vier Stunden dauern die Vorbereitungen, bevor um exakt 12.02 Uhr die Motorsägen heulen. Eine Viertelstunde später schwebt die gigantische Fichte durch die Luft. Danach kann sie verladen werden.

Gut 20 000 Euro kostet die logistische Großaktion. Das meiste Geld wird von Sponsoren gespendet. Allerdings ist sie nicht allein der Rekordsucht geschuldet: Der Baum steht nämlich mitten im Tal des "Böckersbachs", das derzeit renaturiert wird, erklärt Ingo Esser, Förster und zugleich Chef des Waldpädagogischen Zentrums Eifel. "Das Bachtal wird freigeräumt, die Fichten werden Zug um Zug entnommen."

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