Der Job bleibt in der Familie

Theo Wawers beendet nach 39 Jahren, davon 20 Jahre als Ortsbürgermeister, seine kommunalpolitische Ära. Zum perfekten Ende seines Engagements fehlt dem 72-Jährigen der seit Jahren geforderte Ausbau der L 24 mitten durch seine Heimatgemeinde.

 Seit 2002 kämpfte Theo Wawers für den Ausbau der maroden L 24 mitten durch Duppach. Zum Abschied von seiner 39-jährigen kommunalpolitischen Zeit (davon 20 Jahre als Ortsbürgermeister) hätte er nur zu gerne dieses Projekt noch als abgeschlossen verbucht. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Seit 2002 kämpfte Theo Wawers für den Ausbau der maroden L 24 mitten durch Duppach. Zum Abschied von seiner 39-jährigen kommunalpolitischen Zeit (davon 20 Jahre als Ortsbürgermeister) hätte er nur zu gerne dieses Projekt noch als abgeschlossen verbucht. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Duppach. Schon vor dem Zweiten Weltkrieg hieß in Duppach der Ortsbürgermeister Wawers. Das wird auch in den nächsten Jahren noch so sein. Theo Wawers: "Mein Opa war auch schon Bürgermeister, mein Vater im Rat, und jetzt hat mein Sohn Gottfried den Bürgermeisterposten."

Das kommunalpolitische Engagement ist in der Eifelgemeinde mit 330 Einwohnern seit Jahrzehnten in festen Händen. Die Besetzung des Rates ist seit zwei Jahrzehnten fast gleichlautend. Der Erste Beigeordnete ist ebenso lange Johann Klein. Er behält diese Position auch weiterhin.

Theo Wawers freut sich rückblickend über "die starke Rückendeckung im Rat und das große Mitwirken aus der Bevölkerung zum Wohl des Dorfes". Für den Christdemokraten spielte Parteizugehörigkeit auf Ortsebene keine Rolle. Als Ur-Duppacher hatte er stets seine Heimatgemeinde im Fokus.

Seine Ortsbürgermeister-Bilanz hat allerdings einen Makel. Er sagt: "Das Ärgerlichste ist, dass nicht alle Vorhaben realisiert wurden." Seit sieben Jahren bemühe er sich um den Ausbau der L 24 mitten durchs Dorf. Die Planung steht und das Bebauungsplanverfahren ist auf den Weg gebracht. Aus Geldmangel wurde das Projekt stets vom Land verschoben. Anlieger der rund 1,3 Kilometer langen Hauptstraße fragten ständig nach, weil ihre Hof- und Vorgärten-Ausbauten an den Straßenausbau gekoppelt werden sollen.

Jedoch gewinnt Wawers seiner Polit-Ära auch viel Positives ab. Er sagt: "Alle Orts- und Kreisstraßen sind ausgebaut. Eine Herzensangelegenheit war der Umbau der alten Schule zum Gemeindehaus. Das hat 1992 in der sagenhaften Zeit von acht Monaten geklappt."

Viele Projekte, beispielsweise der Bau zweier Buswartehäuschen und der Bau einer großen Wanderhütte, seien in Eigenleistung der Bevölkerung erledigt worden. Im Laufe der kommunalpolitisch geprägten Jahrzehnte machte der 72-Jährige auch viele persönliche Erfahrungen. Er resümiert: "Ich habe ein breites Kreuz. Auch wenn ich viele Gerüchte gehört habe, habe ich nichts in mich hineingefressen."

Wawers freut sich über die tolle Verabschiedung, die der Rat und die Ortsvereine für ihn ausgerichtet haben. Seiner Familie dankt er für das große Verständnis. Ehefrau Gretchen freut sich darauf, "dass es jetzt etwas ruhiger wird".

Der 72-Jährige vermisst schon nach wenigen Wochen die "Inspektionsfahrten durchs Dorf". Als Ausgleich dreht er seine Runden mit Hund Ira und erledigt Arbeiten rund ums Haus. Lachend sagt er: "Ich habe auch schon gelernt, wie man Bohnen pflückt und schnippelt." So ganz gibt er sein Engagement für Duppach nicht auf. Wawers: "Ich habe dem Rat versprochen, dass ich in den Wintermonaten die zwölf Ruhebänke rund ums Dorf überarbeite."

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