Der Mensch steht im Mittelpunkt

DAUN. Ihr Humor hilft ihr über viele Klippen: Ingrid Bretz ist Kreisgeschäftsführerin beim DRK Daun. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht der Mensch.

 Ingrid Bretz ist DRK-Kreisgeschäftsführerin in Daun. An ihrem Arbeitsplatz im DRK-Haus Daun managt sie die Geschicke des Kreisverbands.Foto: Gabi Schüller

Ingrid Bretz ist DRK-Kreisgeschäftsführerin in Daun. An ihrem Arbeitsplatz im DRK-Haus Daun managt sie die Geschicke des Kreisverbands.Foto: Gabi Schüller

Ingrid Bretz hat irgendwo im DRK-Haus ein "Altertümchen" aufgestöbert: eine ausgebaute Einsatzleuchte, wohl das Überbleibsel eines ausgedienten Krankenwagens. Vielleicht ein Relikt aus älteren Tagen. Denn der DRK-Rettungsdienst wurde 1997 aus dem Kreisverband ausgegliedert. Er schloss sich als gemeinnützige Tochtergesellschaft mit dem Rettungsdienst des Kreisverbands Bernkastel-Wittlich zur DRK-Rettungsdienst Eifel-Mosel-Hunsrück GmbH zusammen. Deren Geschäftsstelle befindet sich im DRK-Gebäude, wie auch die Dauner Rettungswache. In der zweiten Etage des DRK-Gebäudes in der Leopoldstraße, wo bis in die 80-er Jahre Finanzbeamte ihren Dienst taten, befindet sich die Geschäftsstelle des Kreisverbands Daun. Dort sitzt die Frau mit dem Blick auch für scheinbar unwesentliche Dinge: Ingrid Bretz, DRK-Kreisgeschäftsführerin. Zwischen Computer, Mappen und Akten, Grünpflanzen und dem wichtigsten Stück, dem Telefon, hat die Einsatzleuchte ihren "Altersruhesitz" gefunden. Aber von "Ruhe" kann keine Rede sein. Denn auch dort, wo sie nun das passende Zeichen setzt, ist Einsatz angesagt. Die Geschäftsstelle ist die Zentrale, in der alle Fäden der Koordination, der Aufgaben und Ziele des Kreisverbands zusammenlaufen. Sie ist Anlaufstelle für die Menschen, die Auskunft wünschen, Hilfe, Unterstützung beziehungsweise Beratung brauchen oder sich für die vielen Angebote des Roten Kreuzes interessieren. Der DRK-Kreisverband ist ein eingetragener Verein und wird von einem 15-köpfigen ehrenamtlichen Vorstand unter dem Vorsitz von Amtsgerichtsdirektor Norbert Kreten geleitet. Das Amt des Kreisgeschäftsführers wird seit 1980 hauptamtlich besetzt. Ingrid Bretz führt die Geschäfte des Kreisverbands seit 2001. "Ich habe gerne mit Menschen zu tun", sagt die 41-jährige Diplom-Sozialpädagogin aus Horperath. Berufliche und persönliche Lebenserfahrung sammelte sie in der Wohnungslosenhilfe und in der Arbeit mit Behinderten. Auch beim DRK steht für sie der Mensch im Mittelpunkt ihres großen sozial-gesellschaftlichen Aufgabenfelds. Dieses bearbeitet sie mit 20 weiteren hauptamtlichen Mitarbeitern, zwei Zivildienstleistenden und rund 150 Ehrenamtlichen aus dem Kreis. Ingrid Bretz ist seit 1997 beim Roten Kreuz in Daun beschäftigt. Ihr Einstieg begann in der Beratungs- und Koordinierungsstelle für ambulante, teilstationäre und stationäre Hilfen, in der sie auch jetzt noch zusammen mit Barbara Düx-Kron tätig ist. Heute werden Beratung und Informationen (beispielsweise im Rahmen der häuslichen Pflege) viel stärker nachgefragt als noch vor ein paar Jahren, sagt Bretz. "Meist suchen die Angehörigen den Kontakt", erzählt sie. Unter den Leitgrundsätzen des Roten Kreuzes (helfen und unterstützen) ist es ihr Ziel, dem einzelnen Menschen in seiner persönlichen Lebenssituation weiterzuhelfen.Bildungswerk soll weiter ausgebaut werden

Ihre Aufgabe macht Ingrid Bretz sichtlich Freude, ihre Ausstrahlung verrät es. Aber was hat die Kreisgeschäftsführerin auf dem Herzen? "Wir brauchen ständig ehrenamtliche Mitarbeiter, und zwar kreisweit - zum Beispiel für den aktiven Dienst in den Ortsvereinen oder im Kreisauskunftsbüro", sagt sie. Menschen, die Interesse daran haben, werden gebeten sich zu melden. Lobenswert und ständig zu fördern sei auch die Arbeit im Jugend-Rotkreuz. Zu Zukunftsplänen befragt, sagt sie, dass das Bildungswerk weiter ausbaut werden soll. Dazu gehören auch die Schulungen von Betriebshelfern. Ein neues Projekt ist die Einweisung von Laien in die Früh-Defibrillation (Beseitigung von lebensbedrohlichem Herzkammerflimmern durch Stromstöße), wie sie sich in Amerika schon bewährt haben. Darüber hinaus sollen bei der Familienbildung verstärkt Akzente gesetzt werden. Neue Kraft für ihren Beruf beim Roten Kreuz holt Ingrid Bretz sich zurückgezogen - zum Beispiel bei guter Lektüre. Aber auch etwas anderes hält sie fit: ihr Humor. Der hilft ihr bei der Arbeit zwischen Einsatzleuchte und Telefon.

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