Brauchtum Der Nachschub ist gesichert

Gillenfeld · Im Rahmen der 1000-Jahr-Feier von Gillenfeld wurde die Idee geboren, ein Bier mit Wasser des Pulvermaars zu brauen. Nun soll es das Produkt zukünftig immer zur Ferienzeit geben.

 Ein Alleinstellungsmerkmal für Gillenfeld: das Pulvermaarbier.

Ein Alleinstellungsmerkmal für Gillenfeld: das Pulvermaarbier.

Foto: TV/privat

Den Viez aus Gillenfeld präsentiert seit mehreren Jahren eine Viezkönigin. Ob es in der 1500-Einwohner-Gemeinde künftig auch eine Bierkönigin oder einen Bierkönig geben wird, ist noch nicht bekannt. Erfinderisch – wie die Gillenfelder nun mal sind – wird es diese wohl auch bald geben können. Denn der Ort am Pulvermaar hat seit zwei Jahren auch sein eigenes Gebräu – das Pulvermaarbier. Und das kam so: „In einer Arbeitsgemeinschaft zur 1000-Jahr-Feier hatten Peter Lauer und ich die Idee, unser eigenes Bier zu brauen“, erzählt Ortsbürgermeister Karl-Heinz Schlifter. Aber wie sollte man das machen und was sollte das Besondere daran sein?

 Eine Delegation von Vertretern der Ortsgemeinde (von links Peter Lauer, Günter Schneider, Michael Zimmer, Hermann Condné und Karl-Heinz Schlifter, Zweiter von links  Brauereivertreter Walter Deyer) war bei Abfüllaktion dabei. Das Bier soll in der Ferienregion Pulvermaar für Gäste und Einheimische zur Verfügung stehen.

Eine Delegation von Vertretern der Ortsgemeinde (von links Peter Lauer, Günter Schneider, Michael Zimmer, Hermann Condné und Karl-Heinz Schlifter, Zweiter von links  Brauereivertreter Walter Deyer) war bei Abfüllaktion dabei. Das Bier soll in der Ferienregion Pulvermaar für Gäste und Einheimische zur Verfügung stehen.

Foto: TV/privat

Ein Bier, gebraut mit Pulvermaarwasser, würde ein Alleinstellungsmerkmal bedeuten. Blieb nur noch die Aufgabe, eine Brauerei zu finden, die auch kleinere Mengen produzieren würde. Gut, dass es den ortsansässigen Schlepperverein gibt, denn die Mitglieder hatten schon länger Beziehungen zur Brauerei in Kirn. Der Kontakt wurde hergestellt und ein Besuch vor Ort hatte einen positiven Ausgang. „Die Kirner fanden die Idee interessant“, sagt Schlifter, und aus der Idee wurde Wirklichkeit. So pumpte man aus der Brunnenanlage am Pulvermaar 1000 Liter Wasser ab und transportierte dieses in einem großen Kanister nach Kirn – und zwar mit kirchlichem Segen. „Der damalige Pastor Carsten Rupp und Kaplan Oliver Seis haben zuerst einmal das Wasser gesegnet“, sagt der Ortsbürgermeister. Im März 2016, pünktlich vor der großen Feier zur 1000-jährigen Geschichte des Ortes, kamen dann 12 000 Liter Pulvermaarbier in 0,5-Liter-Flaschen in Gillenfeld an, die ein Getränkelieferant in der Brauerei abholte, der auch den Vertrieb in Geschäften und touristischen Einkehrmöglichkeiten übernahm. Das Bier wurde komplett verkauft. „Im vergangenen Jahr gab es kein Pulvermaarbier mehr“, sagt Schlifter, „aber die Nachfrage war groß, denn die Leute waren begeistert. Die Gäste im Ort haben alle das Pulvermaarbier getrunken, denn das gibt es ja sonst nirgendwo.“ Also musste neues Bier her. Doch dieses Mal sollte es eine kleinere Menge des naturtrüben Getränks sein, denn Gästezahlen (gut 5000) wie bei der 1000-Jahr-Feier seien nicht mehr zu erwarten. „Jetzt muss erst mal getestet werden, ob die Menge passt“, sagt Schlifter. So wurden erneut Verhandlungen mit der Brauerei aufgenommen, ob das überhaupt machbar wäre. Es war möglich und so kamen in diesem Jahr vier Paletten zu je 40 Kisten mit 20 Flaschen, also insgesamt 1600 Liter, in Gillenfeld an. „Wenn die getrunken sind, dann gibt es zunächst nichts mehr“, sagt Schlifter. „Aber wir haben vor, dass unser Bier in Zukunft regelmäßig zur Ferienzeit in der Region Pulvermaar zur Verfügung steht.“  Und einen passenden Glas-Bierkrug mit entsprechender Beschriftung gibt es auch.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort