Der Neubau hat schon eine eigene Straße

KELBERG. Der "Bauboom" in Kelberg hält an: Nach dem Bau der neuen Turnhalle ist auch der Startschuss für ein weiteres großes Projekt, die Errichtung des Seniorenzentrums, gefallen. Am Mittwoch gab es den ersten Spatenstich.

Welch ein Pech für den Kelberger Ortsbürgermeister: Ausgerechnet an dem Tag, an dem mit dem obligatorischen Spatenstich offiziell mit dem Bau des Seniorenzentrums im Fronfeld begonnen wurde, war Werner Blum krank und konnte an diesem auch für die Gemeinde wichtigen Termin nicht teilnehmen. Aber auch auf dem Krankenlager wird er sich darüber - noch einmal - gefreut haben, dass ein lang gehegter Wunsch der Gemeinde nun Realität wird. Die erste große Freude kam bei Blum und dem Gemeinderat Anfang 2004 auf, als seitens des Ordens die "Perspektive" der Errichtung eines Seniorenzentrums in Kelberg eröffnet wurde. Die Freude war vor allem groß, weil gut ein Jahrzehnt lang alle Anläufe der Gemeinde, eine solche Einrichtung in Kelberg zu etablieren, vergeblich gewesen waren. Entsprechend tat die Gemeinde auch das ihr Mögliche - so stellte sie das Grundstück zur Verfügung - , um das Vorhaben Wirklichkeit werden zu lassen. Bei der öffentlichen Präsentation des Projekts im Juli 2004 gingen die Beteiligten (der Orden der Katharinenschwestern und die Ortsgemeinde Kelberg) noch davon aus, dass 2005 mit dem Vorhaben (mit einem damals auf fast vier Millionen Euro bezifferten Investitionsvolumen) begonnen werden könne. Dieser ursprüngliche Zeitplan konnte nicht gehalten werden. Aber nun geht es - wenn auch etwas verspätet - wirklich los: Gestern wurde auf dem Baugelände der erste Spatenstich vollzogen. Der Orden hat zwar seinen Hauptsitz in Berlin, ist aber schon ein "alter Bekannter" in der Eifel. Die Katharinenschwestern verwalten seit 1951 das Maria-Hilf-Krankenhaus und seit 1983 das Regina-Protmann-Seniorenhaus in Daun. Die Ordensgemeinschaft wird das Kelberger Seniorenzentrum mit 47 Plätzen betreiben. Einen Namen hat die Einrichtung auch schon: "Regina-Protmann-Stift", benannt nach der Gründerin des Ordens. Und damit nicht genug: Pünktlich zum Spatenstich wurde gestern auch das Schild der "Regina-Protmann-Straße" enthüllt. Karl Häfner, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Kelberg, hob hervor, dass die Generalvikarin des Ordens, Schwester Gabriele, eigens aus Rom angereist sei, belege den Stellenwert des Baus für die Katharinenschwestern. Er freue sich, dass nun ein besonderes Projekt, für das die Verbands- und Ortsgemeinde lange gekämpft hätten, entstehe, sagte Häfner. Er sei sicher, dass dieses Haus "unter einem guten Stern" stehen werde. Stellvertretend für den erkrankten Ortsbürgermeister richtete der Erste Beigeordnete Hartmut Beitzel einen besonderen Dank an den Orden. Er freue sich, dass es mit "unserem Regina-Protmann-Stift" losgehe. Diese Einrichtung werde künftig nicht nur eine neue Heimat für Senioren sein, sondern stärke auch die Infrastruktur der Gemeinde Kelberg. Nach derzeitiger Planung wird die Senioreneinrichtung voraussichtlich Ende 2007 eröffnet.