Der neue Kurpark kommt

Daun · Das lange Warten hat ein Ende: Das Land fördert die Umgestaltung des gut 30 Jahre alten Dauner Kurparks mit 80 Prozent der Kosten von rund 500 000 Euro. Das Areal wird künftig Bestandteil des Gesundland Vulkaneifel sein.

Daun. Still war es in jüngster Vergangenheit geworden um das Projekt Umgestaltung des Dauner Kurparks. Im Sommer vergangenen Jahres hatte der Stadtrat - nach zuvor teilweise sehr kontroverser Diskussion - das Konzept einstimmig beschlossen. Um aber mit der Umsetzung beginnen zu können, bedurfte es der Entscheidung des Landes, sich finanziell zu beteiligen. Das ist nun geschehen: 80 Prozent der Kosten übernimmt Mainz, den Rest teilen sich Verbandsgemeinde und Stadt Daun.
Zunächst Kritik am Konzept


Das ursprüngliche Konzept - unter anderem mit Vogelzwitscher-Beschallung und einer überdimensionalen Gießkanne am Parkeingang - war stark kritisiert worden. Bei der Überarbeitung wurden diese Elemente gestrichen und damit die Gegner besänftigt.
Nun kann es bald losgehen, der Kurpark wird zu einem Bestandteil des Gesundland Vulkaneifel (siehe Extra) umgestaltet. Darüber freut sich auch der Dauner Stadtbürgermeister Martin Robrecht. "Als das Projekt spruchreif wurde, habe ich zunächst, insbesondere wegen der prekären Haushaltslage der Stadt, nicht gerade zu den Befürwortern gehört. Diese Auffassung habe ich zwischenzeitlich aber revidiert", sagt Robrecht, der seit Juli im Amt ist. Er begründet das auch mit der nun zugesagten finanziellen Unterstützung durch das Land: "Unser Kurpark ist in die Jahre gekommen und weist einen erheblichen Reparatur- und Sanierungsbedarf auf. Die Kosten hierfür wären nicht unerheblich und vermutlich allein durch die Stadtkasse zu tragen gewesen."
Nun aber sei klar, dass die Stadt nur mit zehn Prozent beteiligt werde, was Robrecht für "durchaus vertretbar" hält. Denn für Gäste und Einheimische entstehe ein "attraktiver, den heutigen Erwartungen und Erfordernissen entsprechender Kurpark".
Zudem werde mit dem in dem Projekt enthaltenen "Drees-Pfad" (ein Wanderweg, der zu den in Daun noch vorhandenen Sauerbrunnen führt) eine bessere Anbindung des Kurparks an die Kernstadt realisiert.
Nachdem die Stadt lange auf die Zusage aus Mainz gewartet hat, soll es nun zügig gehen. Ein erster Auftrag ist bereits vergeben worden. So schnell wie möglich soll gebaut, gepflanzt und gestaltet werden, damit der neue Kurpark im kommenden Jahr fertig wird. Lange gewartet hat auch Werner Klöckner, Bürgermeister der VG Daun und treibende Kraft der Neuorientierung in Richtung Gesundheitstourismus. Er freut sich, dass die "von vornherein angestrebte Förderung durch das Land von 80 Prozent gewährt wurde."
Barfußpfad mit Lieser-Zugang


Entwickelt hat die Neugestaltung des Kurparks das Büro Wesentlich, dessen Geschäftsführerin die bekannte Gartenbauexpertin Heike Boomgaarden ist, zusammen mit dem Büro Stadt-Land-plus. Auch die Bürger, Gewerbetreibende, Vereine, Schulen und Organisationen hatten die Gelegenheit, ihre Wünsche, Ideen und Anregungen einfließen zu lassen.
Im erneuerten Kurpark werden unter anderem ein Garten der Sinne, Sitz- und Meditationsplätze und ein Barfußpfad mit Zugang zur Lieser entstehen.Extra

Die Verbandsgemeinden (VG) Daun, Ulmen (Kreis Cochem-Zell) und Manderscheid (Kreis Bernkastel-Wittlich) hatten sich 2008 gemeinsam an einem Wettbewerb des Landes für Heilbäder und Kurorte beteiligt. Mit Erfolg: Das Konzept "Gesundheitslandschaft Vulkaneifel - Lust auf Gesundheit, Natur und Leben" gehörte damals zu den fünf Siegerbeiträgen. Damit war auch eine finanzielle Unterstützung verbunden: eine 80-prozentige Förderung durch das Land bei der Umsetzung des Vorhabens, das zunächst als Gesundheitslandschaft Vulkaneifel firmierte, seit 2011 aber Gesundland Vulkaneifel heißt. Das Ziel: die Region als Reiseziel im Gesundheitstourismus mit medizinischen Angeboten und Produkten für Wellness-, Rad- und Wanderurlauber etablieren, und das mit einer gemeinsamen Fremdenverkehrsorganisation. sts

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