Der neue Markt überzeugt nicht alle

Vor einem Jahr wurde der traditionelle Monatsmarkt in Daun auf den Marktplatz und einen Teil der Gartenstraße konzentriert. Viele Händler waren wenig begeistert von der Änderung. Der für die Marktorganisation verantwortliche Hans-Dieter Wilhelm ist nach wie vor vom neuen Konzept überzeugt.

 Die Resonanz auf den monatlichen Dauner Markt hat sowohl von Händlern als auch von Besuchern nachgelassen. TV-Foto: Helmut Gassen

Die Resonanz auf den monatlichen Dauner Markt hat sowohl von Händlern als auch von Besuchern nachgelassen. TV-Foto: Helmut Gassen

Daun. Jahrzehntelang bauten die Händler ihre Stände beim monatlichen Markt in Daun in den innerstädtischen Einkaufsstraßen Leopold-, Linden- und Burgfriedstraße auf. Doch die Lücken zwischen den Ständen wurden immer größer und der Markt dadurch weniger attraktiv. Deshalb beschloss die Stadt, den Markt auf den Marktplatz und einen Teil der benachbarten Gartenstraße zu konzen trieren.

"Kunden kommen auch zum neuen Standplatz"



Diese vor einem Jahr vollzogene Änderung wird von den Händlern unterschiedlich bewertet. "Ich finde es nicht gut. An unserem früheren Platz haben wir viel besser verkauft, der neue Standort ist für uns schlecht, wir haben viel weniger Umsatz", sagt Liselotte Hajdereck aus der Nähe von Aachen, die Tischdecken verkauft.

Auch CD-Händler Johann Hons findet: "Man hätte es so lassen sollen, wie es war. Wenn etwas gutläuft, ändert man es nicht. Ich kenne einige Kollegen, die wegen der Marktänderung gar nicht mehr nach Daun kommen. Ich probiere es noch bis Weihnachten, wenn es bis dahin nicht besser wird, komme ich auch nicht mehr". Anders sieht es Hemdenhändler Hans-Theo Gansen aus Klausen: "Ich kann zu der Änderung nichts Schlechtes sagen. Wenn die Kunden etwas bei mir kaufen wollen, kommen sie auch zu mir am neuen Standplatz auf dem Marktplatz".

Der für die Organisation verantwortliche Marktmeister Hans-Dieter Wilhelm weiß um die kritischen Töne. "Viele Händler waren dagegen, weil ihre Kunden sie an den bisher bekannten Plätzen gesucht haben. Es gibt immer noch Leute, die ihre bestimmten Händler suchen. Aber das ist nur eine Frage der Zeit, bis sich alle an die neuen Stellplätze gewöhnen. Wir müssen an dieser Lösung festhalten, damit der Kunde sich die neuen Plätze der Händler einprägen kann und die Händler wissen, dass ihre Kunden sie auch finden", sagt Wilhelm. Inzwischen hätten sich nach seiner Beobachtung Händler und Besucher mit dem neuen Konzept angefreundet, berichtet der Marktmeister: "Es wird jetzt nach einem Jahr immer besser. Einige Händler sagen sogar, dass die heutige Lösung besser ist als die frühere. Einige bemängeln aber, dass die Umsätze schlechter geworden sind. Aber das ist eine Grundtendenz, weil alle Märkte schlechter laufen". Für Wilhelm gibt es kein Zurück: "Allein aus verkehrstechnischen und rechtlichen Gründen können wir zu gar keiner anderen Lösung mehr kommen. Und wir wollen den Markt auf jeden Fall behalten und müssen alles daran setzen, dass er attraktiv bleibt."

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