Der Rapper und die Riester-Rente

HILLESHEIM. Wie wollen wir im Alter wohnen und leben? Diese Frage diskutieren Schüler der Augustiner-Realschule Hillesheim am heutigen Montag um 17 Uhr mit prominenten Gästen, darunter auch Rapper Thomas D. von den "Fantastischen Vier".

"Der Gedanke ans Alter liegt noch so fern, aber uns ist jetzt klar geworden, wie wichtig das Thema ist", sagt Elisa Blum (Klasse neun). Nach eigenem Bekunden hatte Lehrer Bernhard Fuchs die Thematik "Jung-Alt" vor eineinhalb Jahren zunächst in der Video-AG aufgegriffen. Seine Kollegin Rita Gith-Hillesheim übernahm die Anregung und setzte eine Einheit zu "Leben und Wohnen, jetzt und im Alter" auf den Stundenplan im Fach Sozialpädagogik. Zur gleichen Zeit wurde der Großvater eines Schülers zum Pflegefall. Im Haus war ein Umbau nötig, Hilfe musste organisiert werden. Dieser Fall machte den Jugendlichen deutlich, dass durch einen Unfall oder Krankheit eines Familienangehörigen, zu jedem Zeitpunkt im Lebenslauf Fragen nach Pflegefinanzierung oder der Gestaltung eines behinderten- und altersgerechten Umfeldes aufkommen können. Ein Unterrichtsbesuch von Profis aus der Hospizarbeit löste ebenfalls Betroffenheit aus. "Wir haben uns immer mehr mit Dingen rund ums Alter beschäftigt, und wollen nun auch andere animieren, darüber nachzudenken", erklärt Elisa die Absicht der Projektgruppe, die sich aus Schülern der Sozialpädagogik-Klasse und der Video-AG zusammensetzt. Häufig trafen sich die Jugendlichen auch nachmittags, bereiteten Interviews vor und bearbeiteten das gesammelte Filmmaterial. Heute werden sie ihre Recherche-Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentieren. Zur Diskussion haben die Schüler Vertreter aus der Politik, aus der Altenhilfe und eine Architektin eingeladen. Außerdem ist Thomas D. von den "Fantastischen Vier" mit dabei. "Wir waren überrascht, dass Thomas D. sich jetzt schon Gedanken macht, und genau weiß, dass er auch später mit seinen Freunden aus der Kommune und seiner Familie zusammenleben will", erzählt Melissa Schmidt (Klasse zehn) von der Vorbereitung. Befragte wollen Familie nicht zur Last fallen

Auffallend sei bei den Interviews gewesen, dass alle Befragten die Möglichkeit einplanten, ins Altenheim zu ziehen oder einen ambulanten Pflegedienst zu engagieren, da niemand der Familie zur Last fallen wolle. Darüber wundern sich die beiden Moderatorinnen Melissa und Elisa. Sie finden, mehr private Initiative in der Pflege sei angesagt, da alte Menschen dann zufriedener seien und nicht so einsam alt werden müssten. Melissa hat die Auseinandersetzung mit dem Alter nachdenklich gemacht: "Man hat eher ein bisschen Schiss bekommen vor dem Altsein, wenn man hört, wie teuer ein Pflegeheimplatz ist, und welche Probleme es geben kann." Um so wichtiger sei es gerade für junge Menschen, sich über das Alt werden zu informieren. Die wichtigste Botschaft, die die Hillesheimer Realschüler vermitteln möchten, lautet: Junge und alte Menschen sollten mehr Rücksicht aufeinander nehmen. Zur Podiumsdiskussion zum Thema "Leben und Wohnen im Alter - alters- und behindertengerechtes Leben" sind Schüler, Eltern und alle Interessierten eingeladen. Die Veranstaltung ist am heutigen Montag, 29. Mai, ab 17 Uhr in der Augustiner-Realschule Hillesheim. Gäste auf dem Podium sind: die Landtagsabgeordnete Astrid Schmitt, Bürgermeisterin Heike Bohn, Rapper Thomas D., Alten- und Pflegeheimleiter Michael Förster, Architektin Ingrid Breuer und der Leiter des Sozialamtes im Kreis Daun, Dieter Zimmer. Der Eintritt ist frei.

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