Der Retter der Kirche am Weinfelder Maar

Schalkenmehren · Pastor Johann Baptist Konter, von 1867 bis 1891 Seelsorger in Schalkenmehren, der Retter der Kapelle und des Friedhofes von Weinfeld, wäre in diesem Jahr 175 Jahre alt geworden. Er ist dort am Eingang zum Friedhof am Wallfahrtskirchlein begraben.

Schalkenmehren. Der Name Pastor Johann Baptist Konter ist vielen in Schalkenmehren noch immer ein Begriff. Er gilt als Retter der Kapelle St. Martin und des Friedhofes von Weinfeld.
Konter (1838 in Mitlosheim bei Merzig geboren) kam 1867 als Pfarrer in die Eifel, nach Weinfeld und zu der Kirche, die damals dem Untergang preisgegeben war. Ihre Rettung wurde zu seinem Lebenswerk, denn all seine Kraft setzte er in die Erhaltung dieses historischen Ortes.

dorf geschichte(n)


Um diese zu erhalten, richtete Konter Bittschriften an die Bürger, besonders an die Pilger, und schrieb Artikel in den Zeitungen über den beklagenswerten Zustand der Kirche. Auch die Schalkenmehrener trugen mit Arbeit und auch Geldspenden zu ihrem Erhalt bei. Wohlhabende Damen aus Daun und ein Dauner Bürger stellten spontan 125 Taler für das große Werk zur Verfügung. "Von 1867 bis zu seinem Tod 1891 hat er für sein Vorhaben gelebt und gearbeitet", bestätigen viele Niederschriften, und die Arbeiten schritten voran. 1875 wurde zum Beispiel das Chordach neu eingedeckt, und 1877 wurden die Wände innen und außen neu verputzt.
In der Folgezeit gab es weitere Fortschritte. Im Kircheninnern wurde eine neue Decke eingezogen, auf das Turmdach wurden neue Schieferplatten aufgelegt und ein neuer Wetterhahn aufgesetzt. Der verwilderte Friedhof erhielt seine ursprüngliche Form wieder, und die Friedhofsmauer wurde erneuert.
Die Kirche wurde am 27. September 1887 neu eröffnet. Fast 4000 Menschen waren gekommen. In Schalkenmehren weisen ein Seitenaltar an der Kirche sowie der Pfarrer-Konter-Weg auf das Wirken des Geistlichen hin, der mit 53 Jahren nach langem Leiden starb. Auch in dem gerade erschienenen Buch "Schalkenmehren: Chronik des Maardorfs" wird sein Andenken in Ehren gehalten. Noch immer pflegen die Schalkenmehrener Bürger ihren Friedhof und die Kirche in Weinfeld. Letztere wurde noch 2012 umfassend renoviert.Extra

Geschichte: 1562 verließ Pastor Peter von Mehren Weinfeld und zog nach Schalkenmehren. Weinfeld blieb aber als Kirche und Gottesacker erhalten. 1727 überführte man das Allerheiligste und den Taufstein nach Schalkenmehren in eine neue Kapelle. Der Trierer Bischof Mannay sprach 1803 einige Verbote für das Weinfelder Kirchlein aus, und er schlug vor, die Kirche abreißen und den Friedhof einebnen zu lassen. 1825 fand die letzte Messe in der Kapelle statt, die einer Ruine glich. 1827 erfolgte ihre endgültige Schließung. 1887 wurde die Kirche nach der Renovierung auf Initiative von Pfarrer Konter neu eröffnet. bs

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