Der Stadt tut's weh, für alle anderen okay

GEROLSTEIN. Der Verbandsgemeinde Gerolstein geht es im nächsten Jahr finanziell recht gut. Daher senkt sie die Umlage, die die Gemeinden an sie zu zahlen haben, um vier auf künftig 30 Prozentpunkte. Für die Stadt Gerolstein, die wegen hoher Gewerbesteuereinnahmen im Vorjahr nun stark bluten muss, ist das nur ein kleines Trostpflaster.

Mürlenbach, Salm und Berlingen sind Verlierer der Finanzplanung für nächstes Jahr, da sie mit insgesamt 34 000 Euro stärker zur Kasse gebeten werden. Doch im Vergleich zur Stadt Gerolstein ist das nichts. Sie muss wegen besonders hoher Gewerbesteuer-Einnahmen im Vorjahr nun wesentlich tiefer in die Tasche greifen. Ihre Umlage an die Verbandsgemeinde (VG) steigt um 1,24 Millionen Euro auf nunmehr 4,3 Millionen Euro. Das sind knapp 79 Prozent des gesamten Umlage-Aufkommens der VG Gerolstein. Alle übrigen Ortsgemeinden werden entlastet: um zusammen knapp 150 000 Euro. Das resultiert aus der Senkung der Umlage, aus der sich die Verbandsgemeinde größtenteils finanziert, um vier auf 30 Prozentpunkte. VG-Umlagen ringsum wesentlich höher

Zum Vergleich: In den Verbandsgemeinden ringsum, die aber eine geringere Finanzkraft haben, liegen die Sätze weitaus höher: in Daun bei 41, in Kelberg bei 40, in Hillesheim bei 44 und an der Oberen Kyll bei 48 Prozentpunkten. "Wir haben stets gesagt, dass wir bei positiven Entwicklungen den Vorteil an Stadt und Kommunen weiterreichen werden. Jetzt tun wir es erneut", begründete Gerolsteins Bürgermeister Matthias Pauly (CDU) die Umlagesenkung. Die zunächst ins Auge gefasste Absenkung um sechs Prozentpunkte sei verworfen worden, weil auch dem Gerolsteiner Land "harte Zeiten" bevorstünden. Und die würden wahrscheinlich harte Maßnahmen bedingen. "Das kann zu einer Anhebung der Umlage bis auf 45 Prozent führen, um die Verbandsgemeinde handlungsfähig zu halten", kündigte Pauly an. Nicht darauf, sondern auf die aktuelle Finanzplan-Gestaltung antwortete Alfred Brück (FWG), Ortsbürgermeister von Densborn, stellvertretend für seine Kollegen, dem Bürgermeister: "Die Umlage-Gestaltungfindet Zustimmung bei den Ortsgemeinden. Wir tragen das mit." Das taten auch die einzelnen Fraktionen. SPD-Sprecher Heinz Heumann brachte das auf die knappe Formel: "Die 30 Prozent tun den Ortsgemeinden weh, aber sie sind okay." CDU-Fraktionschef Klaus Schildgen sagte: "Der Etat stellt einen vernünftigen Kompromiss zwischen der Belastung der Kommunen und der Handlungfähigkeit der Verbandsgemeinde dar." Vor allem die Schulinvestitionen strich er als "erfreulich" heraus. In die gleiche Kerbe schlug FWG-Sprecher Klaus-Dieter Peters, der die Investitionen ins Schwimmbad und die Schulen als "vernünftig und notwendig" bezeichnete.

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