Meinung Sechs Gründe für den Landratswechsel

Zwei Drittel der Stimmen für die Herausforderin, ein Drittel für den Amtsinhaber: Das Ergebnis der Landratswahl im Kreis Vulkaneifel ist eine Sensation. Zu rechnen war damit nicht. Schon gar nicht in dieser Deutlichkeit.

Der Versuch einer Analyse des Landratswahlergebnisses in der Vulkaneifel
Foto: TV/klaus kimmling

Schon ein knapper Sieg der Herausforderin hätte als Überraschung gewertet werden müssen, denn: Amtsinhaber Heinz-Peter Thiel hat in den vergangenen acht Jahren einen souveränen, soliden – manche würden sagen – guten Job gemacht. Er hat den ehemals total zerstrittenen Kreistag befriedet und dafür gesorgt, dass die Blockade zwischen Parlament und Verwaltungsspitze aufgebrochen, wieder miteinander statt übereinander gesprochen und Sachthemen angepackt wurden. Unter seiner Führung wurde ordentlich in Schulen, den Ausbau der digitalen Infrastruktur und den ÖPNV investiert, massiv und letztlich erfolgreich um den durch den Gesteinsabbau bedrohten Schutz der Vulkaneifellandschaft und um den Erhalt des Landkreises (Stichwort Obere Kyll) gekämpft. Allen voran aber hat er als Hauptverantwortlicher souverän und engagiert den Kampf gegen die Corona-Pandemie gemanagt, weshalb die Menschen hier deutlich besser aufgehoben sind als sonst vielerorts. Eigentlich ein richtig gutes Zeugnis. Doch wie ist dieser Erdrutschsieg dann zustande gekommen?