Tourismus Der Zahn der Zeit nagt an den Planeten

Daun · Seit zehn Jahren gibt es den Kosmos-Radweg, nun ist eine Sanierung geplant

 Kein Durchblick für Luise Kaspers: Das Sonnensystem ist weg in den Stelen des Kosmos-Radwegs.

Kein Durchblick für Luise Kaspers: Das Sonnensystem ist weg in den Stelen des Kosmos-Radwegs.

Foto: Helmut Gassen

Vor zehn Jahren wurde der von Daun bis Meerfeld führende Kosmosradweg eröffnet, ein Gemeinschaftsprojekt der Tourist-Information Daun und der Tourist-Information Manderscheid.

Die Idee: Die  Weiten des Weltalls sollen auf die Länge einer Tagesetappe zusammenschrumpfen. Denn jeder zurückgelegte Meter entspricht im kosmischen System 500 000 Kilometern. Auf den ersten Kilometern geht es an den Planeten des Sonnensystems vorbei. Diese sind maßstabsgetreu am Wegesrand platziert. Je nach Entfernung zur Sonne taucht ein Planet auf. Auf dem zweiten Abschnitt radelt man „vom Heute“ zurück in die Vergangenheit, und zwar bis zum Urknall. Die Radroute führt über 22 Kilometer vom Kurpark Daun über Pützborn, Oberstadtfeld, Niederstadtfeld und Schutz bis nach Meerfeld.

Doch die Zeit ist an den Stelen schon im Kurpark von der Sonne über Merkur, Venus, Erde, Mars nicht spurlos vorübergegangen. Die Schrift ist oft kaum noch lesbar, und wer den Blick auf den entsprechenden Körper des Sonnensystems werfen will, kann sich die Augen reiben. Denn was er sieht, ist ein Bild wie ein Fotonegativ, von dem sich die Farbe gelöst hat. „Was ist das denn? Da ist ja nichts zu erkennen. Das sieht ja aus wie eine schrumpelige Kartoffel“, sagte Besucherin Luise Kaspers aus Grevenmacher (Luxemburg) nach ihrem Blick durch das Okular.

Bei der Verbandsgemeindeverwaltung Daun kenne man die Probleme, wie Pressesprecherin Doris Sicken auf TV-Anfrage erklärt. „Die Sanierung der Stelen ist bereits in Auftrag gegeben und soll zeitnah erfolgen“. So sei von der Bauabteilung bereits die Ersatzbeschaffung des Inhalts der Stelen in Auftrag gegeben worden, sodass man diese bald wieder lesen könne.

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