Der Zweite für die Mattes-Nachfolge

Jetzt steht der zweite Kandidat für die Bürgermeisterwahl in der Verbandsgemeinde Kaisersesch fest. Er kommt aus Illerich und gehört der Wählergruppe Pertzborn an.

 Will „endlich wieder Politik machen“: Helmut Braunschädel. Foto: privat

Will „endlich wieder Politik machen“: Helmut Braunschädel. Foto: privat

Kaisersesch/Illerich. (pie) Helmut Braunschädel will Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kaisersesch (Kreis Cochem-Zell) werden. Einstimmig hat die Wählergruppe Pertzborn beschlossen, den 54-Jährigen aus Illerich für die Wahl am 7. November zu nominieren.

Damit steht nach Albert Jung, derzeit VG-Chef in Treis-Karden, der zweite Kandidat fest, der sich als Nachfolger des abgewählten Ewald Mattes bewirbt. Die CDU-Mitglieder werden sich am 20. September entscheiden; die SPD hat sich noch nicht auf einen Kandidaten festgelegt.

Ein versierter Kommunalpolitiker



Helmut Braunschädel ist ein versierter Kommunalpolitiker. Seit sieben Jahren gehört er der Wählergruppe Pertzborn an, ist seit zwei Legislaturperioden im Verbandsgemeinderat und seit 2001 Ortsbürgermeister von Illerich.

Sein Motto: "Parteipolitik gehört nicht in die Kommunen. Deshalb bin ich Mitglied der Wählergruppe", sagt er. "Mir ist bis heute nicht deutlich geworden, worin der Unterschied zwischen CDU und SPD in der Kommunalpolitik liegt."

Das Eifeldorf Illerich hat 750 Einwohner. Die haben schnell festgestellt, dass es keinen großen Sinn hat, wenn im Ort zwei Wählergruppen agieren. Also lassen sie es, diskutieren lieber über die Sache und finden Kompromisse.

Das ist Kommunalpolitik, wie Helmut Braunschädel sie sich vorstellt. "Im Verbandsgemeinderat erlebt man es immer wieder, dass Anträge niedergeschmettert werden, weil sie von der falschen Seite, der falschen Partei kommen. Das kann nicht der Sinn sein", sagt er.

Im Vorfeld seiner Kandidatur galt zunächst Leo Kaiser als Favorit. Kaiser ist Vorsitzender der Wählergruppe und führt jetzt als erster Beigeordneter die Amtsgeschäfte in der Verbandsgemeinde. Doch Kaiser winkte ab. "Da habe ich nicht lange überlegt", sagt Braunschädel. "Mich reizt die Aufgabe in der Verbandsgemeinde. Nach dem ganzen Trubel sehnen sich die Leute danach, dass endlich wieder Politik gemacht wird."

Derzeit arbeitet Braunschädel beim Hauptzollamt in Koblenz. Er ist Betriebsprüfer für die Energie- und Stromsteuer großer Firmen. Mit seiner Frau Mechthild (51) ist er in Illerich verwurzelt, die beiden Söhne sind zwecks Studium inzwischen ausgezogen. Dass Filius Peter (23) sich bei den Jungen Liberalen engagiert, empfindet der Vater als seinen größten politischen Erfolg. Und dass in seinem Gemeinderat eine erst 21 Jahre alte Frau ist, macht ihn stolz. Er hat sie dazu ermuntert.

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