Detektivarbeit mit Schutzbrille und Hammer

Gerolstein · Im künstlichen Steinbruch, dem Geo-Acker bei Gerolstein klopfen Kinder und Erwachsene seit Mai Steine. Inzwischen haben etwa 200 Personen das Gelände besucht, darunter auch die kleinen Forscher "Die Gesteinsdetektive".

Gerolstein. "Boah, ich hab was gefunden", ruft die achtjährige Hanna aus Neroth. Sie sitzt mit auf einem Berg von Steinen auf dem Gerolsteiner Geo-Acker und sucht nach Versteinerungen. Stolz streckt sie einem anderen Mädchen ein kleines graues Stäbchen unter die Nase. Der Gesteinsberg auf dem Geo-Acker ist heute kein bisschen grau, denn zwischen den Steinen wühlen bunt gekleidete Kinder. Begleitet werden die zwischen Fünf- und Zwölfjährigen vom Geologen der Touristik und Wirtschaftsförderung (TW) Gerolsteiner Land, Peter Bitschene.Er betreut die "Gesteinsdetektive" und macht die Kleinen mit den Gesteinen der Eifel vertraut. Der Geo-Acker ist noch relativ neu. Am ersten Mai wurde er eröffnet. "Etwa 200 Menschen haben den Geoacker besucht. Bei den Führungen liegen wir im Bereich von mehreren Dutzenden", bilanziert Bitschene.Die Gesteinsforscher sind mit Schutzbrille und Hammer ausgestattet. Manche haben auch noch eine Bürste oder eine kleine Lupe mit dabei. Bitschene erklärt Hanna, dass das kleine graue Stäbchen ein Haifischzahn ist. Damit die Suche auch bei den ganz Kleinen erfolgreich ausfällt, hat sich die TW Gerolsteiner Land etwas Besonderes ausgedacht. Die Eifeler Fossiliensammler Maria und Diethelm Stump haben einige Plastiktüten gefüllt mit Fossilien zum Geo-Acker gebracht. Bevor die Kinder kommen, versteckt das Paar Haifischzähne, versteinerte Pflanzenteile und andere Fossilien auf dem großen Gesteinshaufen. Diethlem Stump erklärt: "Wir legen hier aus, was wir in unserer Sammlung doppelt und dreifach haben." Es macht dem Paar Freude, die Kinder beim Entdecken zu beobachten. Die kleinen Gesteinsforscher werden aber nicht angeschwindelt, sondern Bitschene erklärt ihnen, dass vorher Versteinerungen ausgelegt worden sind.Besonders für die Fünf- und Sechsjährigen ist es wichtig, dass sie einen schnellen Erfolg haben. Sie können die großen Steine noch nicht so gut mit dem Hammer bearbeiten. Zu diesen Kindern gehört auch Merle-Sophie, die bereits an die 30 Steine gesammelt hat. Die Fünfjährige erklärt, dass sie nur bis acht zählen kann und deshalb gar nicht so genau weiß, wie viele Fossilien sie bereits gefunden hat. "Das macht Spaß, weil die so schön aussehen", erklärt sie. Die wichtigsten Informationen bekommen die Kinder vom Ehepaar Stump oder von Peter Bitschene. Es sind Lavabomben, Kalkstein, Basalt und Dolomit, die die Kleinen finden. Kurz bevor der Tag der Gesteinsdetektive endet, stellt die kleine Merle-Sophie dann noch kläglich fest, dass ihre Reichtümer zu schwer zum Nach-Hause-Tragen sind. jurVideo ab 16 Uhr untervolksfreund.de/videos

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