Deutliche Worte und ein Ja zur Kandidatur

Karl-Heinz Schwartz (CDU), seit 2003 Stadtbürgermeister von Gerolstein, kandidiert 2009 erneut für das Amt. Gleichzeitig übt er heftige Kritik an seiner Partei auf Stadt-, Kreis- und Landesebene.

Gerolstein. Gerolsteins Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz (58) verschafft sich Luft: Zunächst einmal bekundet er auf TV-Anfrage sein Interesse, auch über das Wahljahr 2009 hinaus die Geschicke der Brunnenstadt zu lenken und somit erneut für das Amt des Stadtbürgermeisters zu kandidieren. "Ja, ich werde antreten", sagt er. Voraussetzung dafür sei aber, dass erstens einige seiner bisherigen Mitstreiter (Schwartz: "Die, die die Arbeit machen") wieder mit von der Partie sind, und er zweitens keine Einflussnahme von außen auf die Listenaufstellung dulde. Zudem wiederholt er die Kritik an seiner Partei. Nachdem er dies bislang meist nur intern getan hat, äußert er sich nun - nach dem Debakel der gescheiterten Sparkassen-Fusion - auch öffentlich. Vor allem zur CDU-Mehrheitsfraktion im Gerolsteiner Stadtrat findet er deutliche Worte. "Sie war zu keiner Zeit auf Linie", sagt er im TV-Interview und fordert für die Zukunft, "sich weniger mit sich selbst zu beschäftigen", "keine Endlosdiskussionen mehr" und "Mut zu Entscheidungen". Besonders auf die Fraktionsvorsitzende und Erste Beigeordnete Monika Neumann ist er nicht gut zu sprechen. So fordert er klipp und klar: "Künftig möchte ich einen anderen Stellvertreter. Jemand, der Zeit hat und auch zur Verfügung steht."

Er selbst will weiterhin "Präsenz im Rathaus und bei den Bürgern" an den Tag legen. Das sei das Wichtigste an seinem Job. Hingegen will er den Forderungen nach mehr interner Parteiarbeit auch in Zukunft nicht nachkommen. Er sagt: "Das kann machen wer will, ich habe dafür keine Zeit."

Interview auf SEITE 11

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