Deutsche Bahn: Neuer Fahrplan in Gerolstein, längere Züge

Gerolstein · Mehr Kapazitäten und Taktverdichtungen sollen den Komfort auf den Linien des Schienennetzes auf der Eifelstrecke erhöhen. Laut der Deutschen Bundesbahn und des Verbundes Nahverkehr Rheinland (NVR) profitieren vor allem die Pendler nach Köln vom Fahrplanwechsel.

Als "außergewöhnliche Maßnahme" bezeichnen DB und NVR die seit 11. Dezember gültige Fahrplanänderung. Vor allem die frühen Pendler, die von Gerolstein aus die Fahrt in Richtung Köln antreten, gewinnen Zeit: Ihr Zug in die Domstadt verlässt den Bahnsteig um 6 Uhr 14 (bisher 6 Uhr 18). Doch Vorsicht - vor dem Nickerchen im Zug muss der Fahrgast sich den Schlaf aus den Augen reiben, um in den richtigen Zugteil einzusteigen. Denn in Euskirchen verwandelt sich die vordere Hälfte des Zuges in einen Sprinter (RE22), der ohne Zwischenhalte weiter bis Köln-Süd fährt. Der abgekoppelte hintere Waggon hält als RB 24 weiterhin auch an allen Bahnhöfen der Strecke.Radtouristen profitieren

"Die vordere Zughälfte, der Sprinter RE 22, erreicht nun bereits um 7 Uhr 57 den Kölner Hauptbahnhof", sagt Benjamin Jeschor, stellvertretender Pressesprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS). "Damit gewinnen die Fahrgäste im Vergleich zum alten Fahrplan 15 Minuten." Der RB 24, die abgekoppelte hintere Hälfte, fährt wie gewohnt um 8 Uhr 12 in den Hauptbahnhof ein - der Zug hat zudem nun in Euskirchen einen Aufenthalt von fünf Minuten. "Dies gilt montags bis freitags", ergänzt Jeschor. "Am Samstag fährt der Zug in Richtung Köln wie gewohnt um 6 Uhr 18."

Eine weitere Verbesserung betrifft die Radtouristen und Wanderer, die ab sofort früher auf die Pisten in der Eifel gelangen. Der RE 12 ab Köln-Messe startet nun sonn- und feiertags eine Stunde früher um 8 Uhr 56 (bisher 9 Uhr 55) und erreicht Trier um 11.40 Uhr. Auch in der Gegenrichtung verkehrt der R 12 an Sonn- und Feiertagen eine Stunde früher und startet in Trier bereits um 7.25 Uhr - in Köln Messe/Deutz kommt die Bahn um 9.58 an. Ein zusätzlicher Zug bringt an Wochentagen Pendler von Köln nach Euskirchen - Abfahrt der neuen Verbindung ist 5. 05 Uhr in Köln Messe/Deutz, Ankunft in Euskirchen ist 5.53 Uhr.

Der zum Fahrplanwechsel geplante Einsatz von längeren Zügen konnte vorgezogen werden, da die beauftragte Firma früher fertig wurde, heißt es beim Nahverkehr Rheinland GmbH (NVR). In der Hauptverkehrszeit fahren auf der Eifelstrecke Köln-Trier und bei der Oberbergischen Bahn insgesamt neun Fahrzeuge, die über ein zusätzliches Mittelteil mit 120 Sitzplätzen verfügen und 27 Meter länger sind. Sie konnten bereits im September in Betrieb genommen werden und bieten nun 600 statt der bisherigen 480 Sitzplätze. "Durch den Umbau stehen unseren Fahrgästen im gesamten Vareo-Netz 1000 zusätzliche Sitzplätze zur Verfügung", sagt Heiko Sedlaczek, Geschäftsführer der NVR. "Neben einem erhöhten Komfort für unsere Kunden kann durch den Umbau ein schnellerer Aus- und Einstieg erreicht werden - und damit verbunden eine höhere Pünktlichkeit der Züge", erläutert Sedlaczek.

Für die Schüler auf der Strecke ändert sich nichts. "Ein neuer Fahrplan?", fragt eine Gruppe von Schülern im Gerolsteiner Bahnhof - "davon haben wir gar nichts gemerkt." Auch ein Fahrgast, der am Nachmittag aus Köln kommt und in Gerolstein aussteigt, weiß nichts von neuen Abfahrts- und Ankunftszeiten. "Ich fahre die Strecke fast täglich, aber offensichtlich zu Zeiten, die nicht geändert wurden."Extra

Züge, die nicht mehr verkehren, sind: Der RE 22, der bisher montags bis freitags um 19.20 Uhr ab Gerolstein in Richtung Köln verkehrte, wird durch eine RB 24 ab Kall um 20.05 Uhr ersetzt. In der Gegenrichtung entfällt montags bis freitags die RB 24 um 19.52 Uhr ab Kall nach Gerolstein. Sonntags entfällt die gering nachgefragte RB 22 um 5.43 Uhr ab Trier bis Gerolstein. nowExtra

Der Schienenpersonennahverkehr-Nord (SPNV) hatte im Frühjahr 2016 die Fahrgastzahlen ermittelt: Einsteiger in Gerolstein an einem durchschnittlichen Werktag in Richtung Köln: 400 Einsteiger in Gerolstein an einem durchschnittlichen Werktag in Richtung Trier: 200 Einsteiger in Jünkerath an einem durchschnittlichen Werktag in Richtung Köln: 180 Einsteiger in Jünkerath an einem durchschnittlichen Werktag in Richtung Trier: 130
Quelle: SPNV-Nord

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