Geschichte Dialog zwischen Tätern und Opfern

Daun · Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Daun lädt für Donnerstag, 24. Oktober, 18.30 Uhr, zu einem Dialog zwischen Täter- und Opfernachkommen ein. Hintergrund des Programms ist das Ende des Zweiten Weltkrieges, als in Deutschland ein Chaos herrschte.

Kinder hatten ihre Eltern auf der Flucht verloren, Familien wurden im Konzentrationslager getötet, Geschwister wurden durch Bombenangriffe auseinandergerissen, Kriegsheimkehrer wussten nicht, wo ihre Frauen lebten.

Bis in die Gegenwart müssen sich Menschen mit den Folgen von Verfolgung und Krieg auseinandersetzen, egal ob sie Nachkommen von Shoah-Überlebenden, von Kriegskindern, von Opfern individueller Gewalt sind oder ob ihre Eltern Nazi-Täter waren. Sehr viele der Kinder und Enkel haben diese Traumata „geerbt“.

Da die Kriegskinder langsam sterben, ist es, so das DRK, „höchste Zeit“, dass die beiden Generationen über die Erfahrungen von Not, Tod und Hilflosigkeit ins Gespräch kommen. Seit einem Jahrzehnt wird geforscht, was aus den zwischen 1930 und 1945 Geborenen geworden ist, denn jeder Krieg hinterlässt Kriegskinder – eine Generation, die im Krieg aufgewachsen ist. Das kollektive Schweigen über die eigenen Verstrickungen, möglicherweise die eigene Täterschaft in jenen Jahren, setzt sich so bis heute fort. Aber auch das Schweigen derer, deren Leid zu furchtbar war, um es noch aussprechen zu können. Referenten sind Dr. med. Peter Pogany-Wnendt aus Köln und die Diplom-Psychologin  Erda Siebert aus Düsseldorf. Sie beschreiben ihren persönlichen Transformationsprozess in dem Dialog als Nachkommen von Überlebenden und Tätern. Sie geben so einen Einblick in die Dynamik, die dieser Prozess mit sich bringt.

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