Dicke Brocken fliegen umher

BIRRESBORN. (mh) Bei einer fehlgeschlagenen Sprengung im Birresborner Steinbruch sind am Freitagmorgen Hunderte Basaltbrocken bis zu 400 Meter weit geschleudert worden und mit enormer Wucht auf der Landesstraße, dem Radweg und dem Bahndamm eingeschlagen. Getroffen und verletzt wurde nach Angaben der Polizei niemand.

Das Entsetzen stand den Mitarbeitern der Rheinischen Provinzial Basalt- und Lava-Werke GmbH in Birresborn auch gegen Abend noch ins Gesicht geschrieben. "Es gab keine Verletzten, das ist das Wichtigste", sagte Hans-Gerd Schlangen, technischer Leiter des Birresborner Werks auf TV -Nachfrage. Nachdem der Fels per Laser vermessen, die Bohrlöcher gesetzt und die Sprengladungen installiert worden waren, wurde die Sprengung durch Hornsignal angekündigt. Um 9.30 Uhr war es dann soweit. Mit großem Knall wurde eine tonnenschwere schwere Basaltschicht gelöst. "Das war das erste Mal, dass wir hier Steinflug hatten", sagte Betriebsleiter Matthias Keul. Eine Erklärung für den Vorfall hatte er indes nicht. Sofort seien die Mitarbeiter auf die Landesstraße unterhalb des Steinbruchs geeilt, um zu sehen, was passiert ist. Dort sahen sie das Ausmaß des Unfalls: Hunderte Steine, vom kleinen Splitter bis zum 20 Kilo schweren Brocken von der Größe eines Kopfes lagen dort nach Zeugenangaben verstreut. Einige haben die Planen von rund der Hälfte der geparkten Laster-Auflieger zerfetzt, einige sind in ein Betriebshäuschen eingeschlagen und haben die Dachabdeckung durchbohrt sowie einen Teil des Giebels abgesprengt. Auch auf den Radweg und die Bahngleise der Strecke Köln-Trier sind Brocken niedergegangen. "Zum Glück ist gerade niemand vorbeigefahren", sagte Keul, der gemeinsam mit seinen Mannen Straße, Radweg und Bahndamm gereinigt hat. "Wir haben auch sofort die zuständigen Behörden, die Berufsgenossenschaft sowie die Polizei informiert", berichtete Schlangen. Die Ursache der missglückten Sprengung soll nun von der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord herausgefunden werden. Die Arbeit im Birresborner Werk darf nach Auskunft der Betriebsleitung weitergehen. "Wir müssen lediglich vor einer weiteren Sprengung die SGD informieren, doch da ist demnächst nichts geplant", sagte Keul. Die Polizei wiederum war gestern Abend nicht informiert über den Vorfall, dem sie nun aber nachgehen will. Ein Sprecher sagte: "Wenn es Verletzte gegeben hätte, hätten wir das mit Sicherheit erfahren."

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