Die einmalige Chance genutzt

Erfolgsgeschichte im Hinterbüsch: In Meisburg ist es gelungen, dass sich eine Firma mit Stammsitz in Nordrhein-Westfalen mit einem weiteren Standort in der Eifel angesiedelt hat. Derzeit arbeiten dort acht Leute, rund 20 sollen es künftig sein.

Meisburg. Einen langen Atem mussten alle Beteiligten unter Beweis stellen, bevor die Ansiedlung der Firma Koerfers in Meisburg realisiert wurde. Schon 2001 hatte die Verbandsgemeinde (VG) Daun verkündet, die Firma aus dem nordrhein-westfälischen Nettetal wolle sich ein Standbein in der Hinterbüschgemeinde schaffen. Aber es vergingen weitere vier Jahre, bis das Land mitteilte, die Erschließung des Gewerbegebiets, in dem die Firma sich ansiedeln wollte, werde mit rund 200 000 Euro bezuschusst. 2006 ging es dann endlich los am neuen Standort in der Eifel.

"Es hat so lange gedauert, weil damals noch viele Fragen in unserem Stammsitz zu klären waren", berichtet Firmenchef Helmut Koerfers. Auf Meisburg kam er durch private Kontakte, hat er dort doch schon viele Jahre die Jagd gepachtet und sich ein Haus gekauft.

Seine Firma, die Koerfers GmbH, stellt Kleingehäuse für die elektronische Industrie und Maschinen für die Pharma- und Lebensmittel-Industrie her. Momentan hat er in Meisburg acht Mitarbeiter, davon drei Auszubildende. Sie haben sich auf Produkte mit hohem technischem Anspruch spezialisiert. Koerfers: "Was hier gefertigt wird, ist keine Großserienproduktion, sondern es können spezielle Wünsche von Kunden erfüllt werden." Mit seiner Meisburger Mannschaft sei man "aus dem Gröbsten raus", und die Produktion laufe, allerdings müsse viel improvisiert werden, da mittlerweile der Platz in der Halle fehle. Direkt neben dem Gebäude wird bereits an der Erweiterung des Betriebs gearbeitet.

Der 58 Jahre alte Firmenchef Koerfers hat trotz des derzeit schwierigen wirtschaftlichen Umfelds eine klare Perspektive für die nahe Zukunft: "In der neuen Halle soll der Betrieb im nächsten Jahr anlaufen. Am Ende werden wir dann rund fünf Millionen Euro in unseren Eifeler Standort investiert haben." 20 bis 25 Mitarbeiter sollen künftig in Meisburg arbeiten.

Als "sehr erfrischend" habe er - im Gegensatz zu Nordrhein-Westfalen - die Zusammenarbeit mit den Behörden in der Vulkaneifel erlebt. "Ob mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises, mit der Verbands- oder Ortsgemeinde - alle erforderlichen Hausaufgaben sind schnell gemacht worden. Die Unterstützung war hervorragend", lobt Koerfers. Ortsbürgermeister Dieter Klein ist glücklich, dass es bei der Firma Koerfers "so gut angelaufen ist." Deren Ansiedlung sei eine "tolle Sache für Meisburg, allein schon wegen der ortsnahen Arbeits- und der Ausbildungsplätze." Er verweist darauf, dass mit der Erschließung des Gewerbegebiets auch dem Autohaus Neuerburg geholfen werden konnte. "Die Firma hat erweitern und die Arbeitsplätze sichern können", freut sich Klein. Seine bisherige Bilanz: "Gut, dass diese einmalige Chance genutzt werden konnte."

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