Die Fuzzies bei Frau Köhler

BERLIN/HILLESHEIM. Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DJKS) hat zum zweiten Mal die besten Ganztagsschulprojekte in Deutschland ausgezeichnet. Platz drei, dotiert mit 5000 Euro, ging an die Ganztagsschule (GTS) Hillesheim für ihre Zusammenarbeit mit dem Seniorenstift und ihre Medienpädagogik.

Rund 400 Bewerber bundesweit, elf Finalisten in Berlin - und am Ende stand der dritte Platz für die Kinder und Pädagogen aus Hillesheim: Erneut ist die GTS aus der Eifelstadt für ihre Projektarbeit am Nachmittag ausgezeichnet worden (der TV berichtete). Schwerpunkt des DJKS-Wettbewerbs bei der zweiten Auflage in diesem Jahr: "Kooperationen mit außerschulischen Partnern". Die Preisträger wurden Anfang Mai von Schirmherrin Eva Luise Köhler, Ehefrau des Bundespräsidenten, in Berlin ausgezeichnet. Auf Platz drei: Hillesheim - prämiert für den Beitrag "Egal, ob jung oder alt", der von Konrektor Christian Linden eingereicht wurde. Für die Fachjury waren "das innovative, offene Konzept der Schule und das ganz besondere Kooperationsprojekt" ausschlaggebend: Zwei Schülergruppen, die bisher jede für sich seit vier Jahren engagiert arbeiten, taten sich dabei zusammen. Das Projekt "Alt trifft Jung", unter der Leitung von Lehrerin Eva Lang, besucht kontinuierlich die Bewohner des Katharinenstifts in Hillesheim. Kinder und Senioren backen zusammen Kuchen oder schnippeln Obstsalat, gehen gemeinsam auf den Spielplatz und erproben sich in Gesellschaftsspielen. Die zweite Gruppe ist das Video-Projekt, das sich selbst den Namen "Die Videofuzzies" gegeben hat, seit vier Jahren vom außerschulischen Partner "Bildungszentrum BürgerMedien" (BZBM) angeboten und geleitet vom Medienpädagogen Christian Kleinhanß. "Wahnsinnig stolz", sagt Kleinhanß, sei er auf seine erneut ausgezeichneten Videofuzzies, die die gesamte Verleihung mit der Kamera begleiten durften. Lang, Linden, Kleinhanß, Seniorin Helene Kühn, Betreuerin Christel Hank und sechs Hillesheimer GTS-Kinder reisten zur Preisverleihung und freuten sich nicht nur über 5000 Euro, sondern auch über eine Digitalkamera. Eine besondere Auszeichnung war es für die jungen Medienprofis, dass sie die gesamte Veranstaltung in der Berliner Königlichen Porzellanmanufaktur mit den "Großen" der Fernsehbranche dokumentieren durften. Zum Schluss stand ihnen sogar Eva Köhler in einem Exklusiv-Interview Rede und Antwort. Jungfilmerin Tamara Höschler: "Mich haben hinterher ganz viele Erwachsene gefragt, ob ich schon ein Profi bin." Und Marvin Cossmann hat ab sofort einen Koffer in der Hauptstadt: "Da ist es echt toll. Riesig groß - und man kann überall mit der U-Bahn hinfahren. Die fährt unter der Erde. Und vom Fernsehturm kann man die ganze Stadt sehen. Hillesheim ist fast winzig dagegen." Fazit von Lehrerin Eva Lang: "Für uns alle war die Einladung nach Berlin etwas ganz besonderes. Einige sind zum ersten Mal in ihrem Leben geflogen, dann die Preisverleihung in der Königlichen Porzellanmanufaktur und die Möglichkeit für die Videofuzzies, ein Interview mit Eva Köhler zu drehen. Doch besonders wertvoll ist meiner Meinung nach die Erfahrung, diese Reise als Gruppe gemacht zu haben. Schüler, Lehrer, Projektpartner und Senioren gemeinsam in Berlin - hier fand soziales Lernen statt."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort