Die Hauptrolle spielen 81 Eier und viel Sägemehl

NEROTH. Das Fest der Feste in Neroth ist die jährliche Eierlage, bei der dieses Jahr zum 82. Mal Raffer gegen Läufer kämpften. Für den reibungslosen Ablauf sorgte der Veranstalter Feuerwehr Neroth. Ergebnis: Im Junioren- wie im Seniorenwettbewerb gewannen die Läufer.

Neroth am Ostersonntag, das ist immer eine Fahrt wert. Und da lohnt es sich auch, das heimische Wohnzimmer für ein paar Stunden am Feiertag zu verlassen. Irgendwann wird wohl jeder Bewohner der Region schon einmal dabei gewesen sein, wenn das berühmte Rennen zwischen Läufer und Raffer wieder ansteht. So wie bei Günter Schuster aus Mehren, der mit seinem 13-jährigen Sohn Martin dabei war. "Mein Vater hat es mir gezeigt, jetzt zeige ich es meinem Sohn. Man muss es einfach mal gesehen haben", sagte Günter Schuster. 43 Eier im Juniorenwettbewerb und 81 Eier im Seniorenwettbewerb, in einem Abstand von 50 Zentimeter in Sägemehl gebettet, spielen bei der Eierlage die Hauptrolle. Während der Läufer bei den Junioren eine Strecke von 1600 Meter und bei den Senioren 5000 Meter rund um Neroth zurücklegen muss, sammelt der Raffer die Eier ein. Bisher haben etwa gleich viele Läufer wie Raffer gewonnen. Um sich auf die Eierlage einzustimmen, ziehen Teilnehmer und Zuschauer zuvor mit der Feuerwehr und dem Musikverein bei einem Umzug durchs Dorf. Vorjahresteilnehmer Marco Nickels, der eigentlich diesmal als Läufer im Hauptwettbewerb starten sollte, konnte leider nicht mitmachen. "Beim Fußballspielen am Vortag hat mir jemand mit dem Ellenbogen gegen den Hals geschlagen, deshalb kann ich nicht teilnehmen", sagte Nickels. Für ihn wurde Michael Strunk nominiert. In der Heltenbergstraße liefen die Vorbereitungen für den Wettkampf. Die rohen Eier mussten nämlich noch auf die Straße gelegt werden. Und da gilt es vorsichtig zu sein. Feuerwehrmann Andreas Stuber, Wehrführer Rudi Luzerek und Kollege Marco Hansen ließen es dementsprechend auch an der nötigen Sorgfalt nicht fehlen. Akkurat legten sie jedes Ei sanft in sein Sägemehlnest - und das alles unter genauer Beobachtung der Zuschauer. Diesmal machen Läufer das Rennen

Im Juniorenwettbewerb, der 1979 als Nachwuchspool für den Seniorenwettbewerb eingeführt wurde, trat Raffer Tobias Mayer gegen den Läufer Patrik Gasper an, als Preisläuferin startete Carina Thömmes. Mit 20 Sekunden Vorsprung gewann Patrik Gasper diesen Wettbewerb eindeutig vor dem Raffer, die Preisläuferin brauchte sogar drei Minuten länger als er. Der Hauptwettbewerb mit Raffer Martin Nickels und Läufer Michael Strunk wurde dann zu einem Krimi um Sekunden. Das letzte Ei lag noch in der Mitte der Reihe, als Läufer Michael Strunk mit langen Schritten angerannt kam und zum Sieg lief. Den von Orts-Bürgermeister Egon Schommers gestifteten Wanderpokal errang aber in diesem Jahr Preisläufer Dennis Strunk. Denn er legte die 5000 Meter in 16 Minuten und 42 Sekunden zurück. Er war fast eine Minute schneller als Michael Strunk.

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