Die Herren der Tasten

DAUN. (bb) Ihre Klavierlehrerin Marianne Scheiner attestiert ihnen Fähigkeiten, die "über das normale Maß" hinausgehen, und stellte sie in einem viel beachteten Konzert im Forum Daun vor: Ihre Schüler Sarah Czernohorsky, Simon Gurski, Benjamin Hein, Philipp Lehnen, Dominik Meeth, Wibke Scheler und Christoph Wirth.

Sie sind um die 19 Jahre alt, hoch motiviert und sehr talentiert - davon ist zumindest ihre langjährige Lehrerin Marianne Scheiner überzeugt. Deshalb hat sie für ihre Klavierschüler Schüler Sarah Czernohorsky, Simon Gurski, Benjamin Hein, Philipp Lehnen, Dominik Meeth, Wibke Scheler und Christoph Wirth ein Gemeinschaftskonzert im Forum Daun organisiert. Die meisten der jungen Pianisten spielen in verschiedenen Bands mit, und fast alle beherrschen noch ein zweites Instrument. Aber auch Fuß- oder Handball zählen zu den Interessen der begabten Schüler. Gemeinsam ist ihnen, dass sie seit einem Jahrzehnt einen erheblichen Teil ihrer Freizeit am Klavier verbringen. Im Forum Daun gaben die sieben jungen Leute - zum dritten, aber auch letzten Mal in dieser Zusammensetzung - eine Kostprobe ihres Könnens. "Diese Gruppe ist etwas Besonderes", sagte Marianne Scheiner zu Beginn der gut besuchten Veranstaltung. Am Ende riefen die jungen Pianisten ihre Klavierpädagogin auf die Bühne und überreichten "der Frau, der wir so viel zu verdanken haben und die uns so viel mit auf den Weg gegeben hat" (Dominik Meeth), einen Blumenstrauß. Die Akteure moderierten ihre Stücke selbst ungezwungen an und spielten genau so, wie Wibke Scheler ihren Lieblings-Komponisten Bohuslav Martinu charakterisierte: "leicht, locker und elegant". Wenn auch bei dem einen mehr als bei dem anderen Aufregung und Lampenfieber spürbar waren, wurde ihr außerordentliches Talent dennoch deutlich. Die 18-jährige Sarah Czernohorsky aus Daun interpretierte mit Stücken von Scarlatti, Chopin und Bizet - vierhändig mit Wibke Scheler - Werke aus zwei Jahrhunderten Musikgeschichte. Die Dauner Simon Gurski und Philipp Lehnen (beide 18 Jahre) brauchten keine Notenblätter, als sie Melodien von Chopin präsentierten - sie hatten ihren Part auswendig gelernt. Benjamin Hein (20) aus Deudesfeld hatte das Konzert mit einer Scarlatti-Sonate eröffnet, brachte mit einem der wenigen konzertanten Stücke Schuberts die Romantik ins Spiel und stellte schließlich eine betont anti-romantische Komposition Saties dazu. Der 20-jährige Dominik Meeth aus Pantenburg gab mit einem Stück von Debussy ein beeindruckendes Beispiel von dessen Tonmalerei und betonte in einer Novellette von Poulenc die unverschnörkelte Komponierweise des Franzosen. Wibke Scheler (19), Daun, "erzählte" nach dem vierhändigen Auftakt mit Sarah Czernohorsky drei Fabeln des Tschechen Martinu und spielte Bartók perkussionsartig, wie es typisch für den Ungar sei. Und der 19-jährige Christoph Wirth aus Gillenfeld lieferte mit zwei Brahms-Stücken einen trefflichen Beweis für die große Emotionalität des deutschen Romantikers.

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