Die letzte Ruhestätte wird teurer

Daun · Auch in Daun hat die Zahl der Urnenbestattungen stark zugenommen. Wer sich künftig dafür entscheidet, wird stärker zur Kasse gebeten. Die seit zehn Jahren geltenden Friedhofsgebühren hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung geändert.

Daun. Die Form, die Menschen für die letzte Ruhe wählen, hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert. Konkret heißt das: Die Zahl der Urnenbestattungen ist gegenüber den klassischen Erdbestattungen stark gestiegen. Ein Grund: Die Angehörigen haben weniger Aufwand mit der Grabpflege.
Die rasante Entwicklung lässt sich auch für Daun mit Zahlen belegen. 2007 gab es 78 Begräbnisse, 48 Prozent davon Urnenbestattungen. Schon im Jahr darauf stieg die Zahl auf knapp über 60 Prozent, 2011 waren es bereits 71,2 Prozent.
Regelung für ganzes Stadtgebiet


Diesem Trend trägt die Stadt nun Rechnung: Bislang gab es nur auf dem Friedhof am Wehrbüsch in Daun Flächen für sogenannte Rasengräber für die Bestattung von Urnen. Künftig sollen sie aber auch auf den Friedhöfen in den Stadtteilen (Pützborn, Neunkirchen, Steinborn, Waldkönigen, Weiersbach, Rengen) eingerichtet werden können. Vor allem aus Neunkirchen, Waldkönigen und Rengen wurde entsprechendes Interesse signalisiert.
Wer sich künftig für ein Urnengrab entscheidet, wird deutlich stärker zur Kasse gebeten als bisher. Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am Donnerstag neue Friedhofsgebühren beschlossen - zum ersten Mal nach zehn Jahren. Mit dem Thema beschäftigen musste sich ein mit Vertretern aller Fraktionen besetzte Arbeitskreis des Rats. Hintergrund: Die Stadt war sowohl vom Landesrechnungshof als auch von der Kommunalaufsicht aufgefordert worden, die Gebühren den heutigen Gegebenheiten anzupassen. Denn der Satz für ein Urnengrab war mit 140 Euro bislang deutlich niedriger als für ein Reihengrab mit 560 Euro.
Höhere Gebühren in Gerolstein


Dieses Gefälle wird ab dem kommenden Jahr nicht mehr so groß sein. Die Gebühr für ein Reihengrab beläuft sich dann auf 700 Euro, für ein Urnengrab auf 500 Euro.
Zum Vergleich: Die entsprechenden Gebühren sind beispielsweise in Gerolstein höher. Dort kosten ein Reihengrab 1000 Euro, ein Urnengrab 700 Euro.
Die deutliche Erhöhung vor allem für die Urnengräber veranlasste SPD-Fraktionssprecher Uli Domenghino zu dem Vorschlag, künftig nicht mehr so lange zu warten, um die Gebühren anzupassen: "Lieber häufiger, dann aber moderater."
Der Landesrechnungshof hatte in einem Prüfbericht angeregt, die Stadt solle über eine Reduzierung der Zahl der Friedhöfe nachdenken. Derzeit gibt es sieben. Der Stadtrat will daran auch nichts ändern. Zum einen, weil die Identifikation der Bevölkerung beispielsweise mit den Friedhöfen in den Stadtteilen nach wie vor hoch sei.
Zahl der Friedhöfe bleibt


Zum anderen, weil die mögliche Aufgabe eines Friedhofs erst in Jahrzehnten Kosteneinsparungen mit sich bringen würde.
"Die Stadt selbst wird in dieser Angelegenheit nicht aktiv werden. Bei Bedarf ist es Sache der Stadtteile, sich mit dem Thema zu beschäftigen", erklärte Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen.

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