Die Mischung macht’s

MEHREN. Grundsätzlich positiv: So fällt die Einschätzung der aktuellen Situation der Ortsgemeinde Mehren durch Ortsbürgermeister Josef Ring aus. Aber er ärgert sich auch, vor allem über Post und Telekom.

Frühzeitig hat Mehren die Weichen gestellt, um möglichst viele junge Leute ans Dorf zu binden oder ins Dorf zu ziehen. Anfang der 90er Jahre wurde das große Baugebiet "Auf dem Hassel" mit rund 90 Bauplätzen erschlossen. Es hat sich erfolgreich entwickelt. "Die Baustellen wurden uns praktisch aus der Hand gerissen", erinnert sich Ortsbürgermeister Josef Ring. Beweggründe für viele Bauwillige, sich in Mehren niederzulassen, waren die günstigen Preise und die gute Lage. "Mehren bietet noch eine intakte Infrastruktur mit Schule, Kindergarten und Geschäften, die Stadt Daun ist nur fünf Kilometer entfernt, und der Autobahnanschluss liegt vor der Haustür", listet Ring Vorzüge der 1500-Einwohner-Gemeinde auf. Da der Markt mit gemeinde-eigenen Baustellen in Mehren praktisch leergefegt war, hat der Rat zwischenzeitlich auf die immer noch große Nachfrage reagiert und das neue Baugebiet "Auf der Acht" in Angriff genommen. Dort wird es rund 60 Baustellen geben. "Es gibt noch eine echte Dorfgemeinschaft"

Wie "jung" Mehren tatsächlich ist, belegt der Ortsbürgermeister mit Zahlen: 21 Prozent der Einwohner sind bis 20 Jahre alt, 25 Prozent zwischen 20 bis 40 Jahre, 23 Prozent zwischen 40 bis 60 Jahre und 20 Prozent zwischen 60 bis 80 Jahre. "Eine gute Mischung", findet Ring. Besonders freut er sich darüber, dass sich die Neubürger gut integriert haben: "Es wird nicht unterschieden zwischen Alteingesessenen und Zugezogenen, bei uns gibt es noch eine echte Dorfgemeinschaft." Aber auch die Vereine tragen viel bei zur guten Atmosphäre im Dorf. "Ich denke da nur an das große Waldfest im vergangenen Jahr, das nur möglich wurde, weil sich so viele engagiert haben", lobt der Ortsbürgermeister. War Mehren noch vor einigen Jahren vom Straßenverkehr gebeutelt (Autos und Lastwagen fuhren durch den Ort, um zur Autobahn zu kommen), hat sich das nach der Eröffnung des A 1-Teilstücks vom Dreieck Vulkaneifel bis Darscheid deutlich verbessert. "Einige Geschäftsleute waren damals nicht begeistert, dass weniger Autos durch Mehren fuhren, aber die Mehrheit der Bürger ist froh über die Entlastung", sagt Ring, der seit 1984 Bürgermeister ist. Vor kurzem hat er eine frohe Botschaft aus Gerolstein erhalten. Der Landesbetrieb Straßen und Verkehr teilte mit, dass voraussichtlich 2007 mit der Erneuerung der Ortsdurchfahrt im Zuge der B 421 zu rechnen ist. In Aussicht steht auch der Ausbau der K 16 zwischen Mehren und Schalkenmehren. Ring ist grundsätzlich zufrieden mit der aktuellen Situation der Gemeinde, aber über zwei Dinge kann er sich richtig ärgern: über die "überfallartige" Schließung der Post Anfang des Jahres und die Absage der Telekom, die DSL-Versorgung für Mehren zu gewährleisten. Vor allem in Sachen Post regt sich der 63-Jährige umso mehr auf, als vor ein paar Tagen bekannt wurde, dass die Filialen Üxheim und Neroth, deren Schließung kurz bevorstand, vorerst geöffnet bleiben. "Es ist nicht zu glauben: Eine Gemeinde mit 1500 Einwohner und einem bedeutenden Industrie- und Gewerbegebiet verliert die Poststelle, und wenige Monate später macht die Post einen Rückzieher. Aber wir haben keine Chance mehr, weil Mehren eiskalt dicht gemacht wurde", empört sich Ring. "Das ist ein absolutes Unding!" Kaum besser kommt bei ihm die Telekom weg. "Es kann doch nicht wahr sein, dass Firmen und Privatleuten auf dem Land moderne Technik wie DSL vorenthalten wird." Der Ortsbürgermeister hat noch einen Wunsch: den Lückenschluss der A 1. "Dann wäre unsere ohnehin gute Lage noch besser." Liebe Leser: Wie wird Mehren im Jahr 2025 aussehen? Bitte senden Sie uns Ihre Visionen von der Zukunft des Orts in maximal 30 Zeilen zu 32 Anschlägen mit Ihrem Namen und Adresse bis Donnerstag, 14. Juli, per E-Mail an eifel@volksfreund.de oder per Fax an 06592/963039.

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