Die mit 70 Sachen durchs Dorf brettern

Uersfeld · Einfallsreiche Bastler, mutige Piloten, schwieriger Parcours: Die Internationelen Deutschen Meisterschaften im Seifenkistenrennen haben am Wochenende 40 Starter und Hunderte Schaulustige nach Uersfeld gelockt.

Uersfeld. Für zwei Tage war die Elztalgemeinde Uersfeld wieder das Mekka aller Seifenkistenfreunde. Zusätzlich zum Dorffest und 13. Seifenkistenrennen in Uersfeld wurden hier auch die Internationalen Deutschen Meisterschaften im Seifenkistenrennen 2011 ausgetragen, Und das lockte auch Teilnehmer aus Belgien und Tschechien an.Das große Highlight der Seifenkistenfreunde Uersfeld e.V. fand zwar schon vor zwei Jahren statt, als der Verein Ausrichter der Europameisterschaft im Seifenkistenrennen war und mehrere Tausend Zuschauer in das Eifeldorf kamen. Doch die Euphorie für die rasenden Kisten im Dorf hält weiter ungebrochen an. 1999 gründeten sich die Seifenkistenfreunde Uersfeld und jetzt wurden zum 13. Male Meisterschaften ausgetragen. Zusätzlich bekam der Verein nach 2002 zum zweiten Male die Aufgabe, die Internationalen Deutschen Meisterschaften im Seifenkistenrennen auszurichten, was aber eine Überraschung war, denn geplant war das nicht. "Wir waren eigentlich gar nicht dafür vorgesehen. Aber dem Verein, der sie durchführen sollte, war der Aufwand zu groß, und wir hatten eben die Erfahrung. Deshalb hat uns die SDD (Speed Down Deutschland) damit beauftragt", erklärt Hans-Werner Schüller, Vorsitzender der Seifenkistenfreunde Uersfeld. Das bedeutete aber gleichzeitig viel Arbeit. 1600 Reifen wurden zu Paketen geschnürt und aufgestellt. An besonders gefährlichen Stellen wurden dicke Strohpuffer gelegt, um die rasenden Kisten und ihre Fahrer "sanft" zu stoppen. Sollte es trotzdem zu schweren Unfällen kommen, gab es durch das Rote Kreuz Oberes Elztal sechs Erste-Hilfe-Stationen an der Strecke. 53 Meter Höhenunterschied

Und die Strecke hatte es in sich. 1000 Meter war sie lang, hatte einen Höhenunterschied von 53 Metern, wodurch die Teilnehmer Geschwindigkeiten von bis zu 70 Stundenkilometer erreichten. Und ebenso wie eine Formel-Eins-Rennstrecke hatte der Parcours besondere Stellen und außergewöhnliche Namen: die Bibop-Kurve, Morlocks-Corner oder die Fiat- und Jax-Kurve."Die Strecke ist gut, ein bisschen holprig, aber man kommt gut runter. Aber wenn man zu spät abbremst, wird es schon eng", beschrieb Georg Risch seine Eindrücke nach der ersten Testfahrt. Er ist immerhin amtierender Deutscher Meister ujnd siegte 2010. In zwölf Klassen wurde gestartet, 40 Fahrer aus Deutschland, Belgien und Tschechien waren angetreten, die insgesamt 70 Starts hinlegten. Jüngster Teilnehmer war der sechsjährige Ben Schüller aus Kolverath, der die Strecke zwar langsamer, aber sicher fuhr.Video ab 16 Uhr unter www.volksfreund.de

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