Die Nutzungsmöglichkeiten sind begrenzt

Zum bisher schlimmsten Brand in der Dauner Nachkriegsgeschichte kam es vor einem Jahr, am 22. Oktober 2007: DasHotel "Anna Maria" ging in Flammen auf. Die Trümmer des Hotels wurden im Frühjahr dieses Jahres von einer Firma abgeräumt. Doch wie geht es jetzt weiter mit dem Gelände, wie soll es genutzt werden?

Daun. Den Nachmittag des 22. Oktober 2007 werden besonders viele Dauner Feuerwehrleute so schnell nicht vergessen. Als sie an diesem Sonntagnachmittag um 14.29 Uhr alarmiert wurden, ahnte niemand, was noch alles auf sie zukam.

Über dem Hotel "Anna Maria" stand eine riesige Rauchsäule, und die ersten Flammen schlugen aus dem Gebäude. Nach kurzer Zeit, die Feuerwehren löschten bereits, griff das Feuer auf die anderen Gebäudeteile über.

Die Stadt hat Interesse am Grundstück



"Es war ein Wahnsinn", sagte der Dauner Wehrführer Friedhelm Marder am Morgen danach. Erst nach rund 20 Stunden konnte das Feuer, das das fast 100 Jahre alte Holzgebäude komplett in Schutt und Asche legte, von den 150 Feuerwehrkräften aus Daun und vielen anderen Wehren gelöscht werden. Glücklicherweise kam niemand durch den schrecklichen Brand zu Schaden, obwohl zu der Zeit noch Gäste im Haus waren.

Als Ursache für das Feuer wurde schnell ein Kaminbrand lokalisiert. Für die Dauner Feuerwehr war der Brand auch Grund vieler Ärgernisse danach. Es wurden Stimmen von Bürgern laut, die der Wehr Fehler bei der Bekämpfung des Brandes vorwarfen. In einer Erklärung wurden diese aber von Bürgermeister Werner Klöckner und allen Führungskräften zurück gewiesen und deutlich gemacht, dass das Handeln der Feuerwehr richtig war.

Erst nach fünf Monaten und vielen Untersuchungen übernahm die Versicherung die Beseitigung des Schutts, der das Dauner Stadtbild lange nicht gerade zum Positiven prägte.

Die Kreisverwaltung hatte inzwischen eine Beseitigungsverfügung erlassen, um den Schutt mit all seinen gefährlichen Stoffen endlich wegschaffen zu lassen. Eine Gillenfelder Firma brauchte mehrere Wochen - das Wetter war nicht optimal -, um alle Stoffe genau zu sortieren und dann zu einer Sondermülldeponie zu schicken.

Seitdem liegt das Gelände brach. Was in Zukunft damit geschehen soll, ist auch heute noch vollkommen unklar. Zudem soll es noch Unklarheiten bei einer bestimmten Versicherungsleistung geben.

Abgewickelt ist aber schon die reine Brandversicherung. Ein Wiederaufbau des Hotels ist zwar nicht ausgeschlossen, aber aufgrund des Heilquellenschutzgebietes in dem das Areal liegt, sind die Nutzungsmöglichkeiten begrenzt. Wie verlautbart, gab es auch schon einen Interessenten, der Interesse an einen Hotelneubau hätte.

Über die weitere Nutzung der noch vorhandenen Gebäude oder einen Neubau kann der Besitzer des ehemaligen Hotels Srecko Cagalj frei entscheiden. "Für uns als Stadt ist es natürlich gut, ein attraktives Hotelangebot zu haben, und die Stadt würde auch einen Neubau begrüßen", sagt Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen, der aber insgeheim das Gelände gerne für die Stadt hätte.

Denn die Stadt hat Interesse an dem Gelände und den Gebäuden, um beides für eine Gesamtlösung, die in Richtung Sportzentrum tendiert, zu nutzen.

"Die Vorstellungen über den Wert von Gelände und Gebäuden sind aber noch umstritten. Wir werden mit dem Eigentümer aber irgendwann noch einmal reden", so Jenssen.

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