Die Pfeiler sind gefallen

Alle acht Hilfspfeiler der neuen Autobahnbrücke über das Liesertal bei Daun-Rengen sind entfernt. Gestern wurden die beiden letzten Träger gesprengt.

Daun-Rengen. Nun endlich hat die Liesertalbrücke ihr endgültiges Aussehen bekommen. Nachdem alle acht Hilfspfeiler beseitigt wurden, ist die Leichtigkeit und Eleganz der Talbrücke erst ersichtlich. In der vergangenen und in dieser Woche wurden sechs der acht Pfeiler gesprengt.Am Ende sorgten die Sprengungen doch noch für eine Menge Zuschauer, obwohl sich der Landesbetrieb Mobilität zuerst gar nicht so um die Öffentlichkeit bemüht hatte. Denn in den Medien wurden die Termine, bis auf den letzten, gar nicht bekanntgegeben. Von Sprengung zu Sprengung kamen aber mehr Zuschauer, die sich das einmalige Schauspiel nicht entgehen lassen wollten. Zwei der acht Hilfspfeiler, die für den 600 Meter langen Brückenbau unbedingt notwendig waren, wurden ohne Sprengstoff einfach durch einen starken Bagger auf die Seite gelegt. Für die anderen musste es aber die harte Tour sein.

Sprengmeister Reinhard Birkefeld und seinem Team aus der Nähe von Göttingen oblag es, am Grund der Pfeiler eine Art Fallkerbe anzubringen, in der auch der Sprengstoff angebracht wurde. Dadurch fielen die Pfeiler in die genau vorbestimmte Richtung ohne etwas zu gefährden. Die Zuschauer mussten aber einen Sicherheitsabstand von 300 Metern einhalten. Die L 46 sowie die Behelfsauffahrt der A 1 mussten jedes Mal kurzfristig gesperrt werden, aber die Autofahrer am Kreisel und bei der Domäne bekamen dafür auch etwas geboten. Mit einem lauten Knall, der weit zu hören war, begann das Ende der teilweise bis zu 46 Meter hohen Hilfspfeiler. Langsam neigten sich die Betonriesen zur Seite und fielen dann krachend in den weichen Boden, wo sie teilweise schon zersprangen. Besonders spektakulär die Sprengung am Dienstag, als der höchste Hilfspfeiler mit 46 Metern Höhe in eine sehr weiche Stelle zwischen der Lieser und einem Wassertümpel stürzte und der Dreck rund 50 Meter hoch geschleudert wurde. Am Mittwoch wurden dann die beiden letzten Pfeiler fast zeitgleich gezündet, was für die vielen Zuschauer ein beeindruckendes Bild war. Die Hilfspfeiler sind aber jetzt nicht einfach Schrott, sondern ihr Material wird weiter verwertet. "Der Beton der Hilfspfeiler wird an Ort und Stelle zuerst einmal grob und später in einem Brecher weiter zerkleinert. Später dient er dann als Füllmaterial für die Trasse", erklärt der Leiter des A 1-Baubüros Dietmar von Landenberg. Vom Ablauf der Sprengungen zeigte sich von Landenberg hochzufrieden: "Alles hat hundertprozentig geklappt, es gab null Komplikationen."

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