Literatur Spannung aufbauen auch ohne plumpe Effekte

Hillesheim · Die Schauspielerin Ulrike Bliefert hat einen Eifel-Thriller verfasst. Im Kriminalhaus Hillesheim wurde ihr Buch „Die Samariterin" vorgestellt.

 Die Schauspielerin und Autorin Ulrike Bliefert hat im Kriminalhaus Hillesheim ihren Eifel-Thriller „Die Samariterin“ vorgestellt.

Die Schauspielerin und Autorin Ulrike Bliefert hat im Kriminalhaus Hillesheim ihren Eifel-Thriller „Die Samariterin“ vorgestellt.

Foto: Vladi Nowakowski

Es ist eine Geschichte, die auf plumpe Effekte verzichtet und eben dadurch Spannung aufbaut – eine Geschichte um Manipulation, Selbstzweifel und die Suche nach der Schuld. In einem ehemaligen Forsthaus am Rande von Mayen verzichtet Susanne Kleinschmitt auf ein eigenes Leben, um ihre Mutter zu pflegen – eine Frau, unter deren Bösartigkeiten Susanne seit ihrer Kindheit leidet und die Schuld dafür doch immer bei sich selbst sucht. Sie ist die Samariterin, selbstlos, still, unsicher im Umgang mit anderen Menschen.

Doch dann, ebenfalls dem Wunsch heraus zu helfen, beginnt sie einen Briefwechsel mit einem verurteilten Frauenmörder, der in der Justizvollzugsanstalt Diez einsitzt und der im Falle einer günstigen psychologischen Beurteilung bald in die Freiheit entlassen werden könnte. Den Briefen folgen Besuche, aus Zuneigung wird Liebe.  Doch kurz vor der geplanten Hochzeit entdeckt Susanne etwas, das sie nie hätte entdecken sollen.

„Mein Mann (der Schweizer Schauspieler Lázló I. Kish) und ich haben ein Synonym für die Sparte von Thrillern, die ich so nicht schreiben will“, sagt Ulrike Bliefert. „Wir nennen sie ,nackt und zerhackt’.“ Bei aller literarischen Mordlust sei es ihr Anliegen, die Abgründe zu zeigen, die Menschen zu verabscheuenden Taten verleiten. „Die im Buch geschilderten seelischen und körperlichen Grausamkeiten sind mir und meinen Altersgenossinnen nur allzu vertraut“, sagt die Schauspielerin und Autorin. „Nur habe ich mich – anders als meine Hauptfigur Susanne – für kämpfen entschieden. Und nicht wie sie für leiden und aushalten.“

Als Kulisse ihres Thrillers hat Bliefert, die inzwischen in Mecklenburg-Vorpommern lebt, die Eifel ausgesucht. „Die Eifel ist das perfekte Mord-Land“, sagt sie.  „Außerdem kenne und liebe ich die Gegend sehr.“ Und das nicht nur erst seit den Dreharbeiten für die Fernsehserie „Der Bulle und das Landei“, in der Ulrike Bliefert die Rolle der Oma Biever übernahm und die in Monreal spielte. „Ende der 1970er Jahre drehten wir ,Winterspelt 1944’ an Schauplätzen in der Eifel. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass wir zwei Wochen lang in Prüm eingeschneit waren.“

Im Kriminalhaus hält die Lesung die Besucher gute zwei Stunden im Bann. Es ist ein Vorteil, wenn die Autorin auch Schauspielerin ist.

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