Die schlechteste Straße in Gerolstein

Gerolstein · Die Straße Am Rasbach in Gerolstein ist seit Jahren in einem katastrophal schlechten Zustand. Die Stadt fühlt sich für den Ausbau nicht verantwortlich, weil es sich um eine Privatstraße handelt. Und die Eigentümergesellschaft reagiert auf Forderungen, die Straße endlich zu sanieren, seit Jahren nicht. Nun aber könnte Bewegung in die Sache kommen.

 Tortur für jedes Auto: Die Schlaglöcher. TV-Foto: Mario Hübner

Tortur für jedes Auto: Die Schlaglöcher. TV-Foto: Mario Hübner

Gerolstein. Wer von der Lissinger Straße in Gerolstein in die Straße Am Rasbach einbiegen will, muss sehr vorsichtig sein. Denn das eigene Fahrzeug wird dort extrem beansprucht. Für Fahrradfahrer, Eltern mit Kinderwagen und Fußgänger ist noch mehr Vorsicht angebracht. Zustand: Hohe Buckel, Schlaglöcher, in denen man Blumen pflanzen könnte, Risse, sich herauslösender Schotter, mit Stolperfallen übersäte Gehwege und sich in Wohlgefallen auflösende Bordsteine und Rinnen. Das ist der Zustand der Straße Am Rasbach . Zeuge: Der TV-Leser Godehard Lützeler kann davon ein Lied singen - und hat sich an den TV gewandt: "Seit Jahren führe ich schriftlich einen Kleinkrieg mit dem Stadtbürgermeister, dem VG-Bürgermeister und der Grundstücksgesellschaft Eifel UG (Eigentümer der Wohnsiedlung) bezüglich der Schlaglochpiste Am Rasbach. Trotz all meiner Schreiben hat sich an dem katastrophalen Zustand der Straße bis heute nichts, aber auch gar nichts geändert. Nun las ich im TV, dass Sie heiße Eisen anpacken und den Sachen auf den Grund gehen. Ich nehme Sie beim Wort!" Zuständigkeit: In der Tat ist die Straße Am Rasbach der wohl schlechteste Verkehrsweg in Gerolstein. Aber genau das ist das Problem: in und nicht von Gerolstein. Denn es ist eine Privatstraße. Und deswegen fühlt sich die Stadt Gerolstein, die die Verkehrssicherheit aller ihrer Stadtstraßen und Gehwege zu gewährleisten hat, nicht verantwortlich. Stadtbürgermeister Bernd May (parteilos) sagt: "Wir haben keine Handhabe, da es sich um eine Privatstraße handelt." Er habe daher die Eigentümergesellschaft in den vergangenen beiden Jahren "schon drei bis viermal angeschrieben, aber die hat noch nicht einmal reagiert", sagt May. TV-Leser Godehard Lützeler meint hingegen sehr wohl, dass neben der Eigentümergesellschaft auch die Stadt in der Pflicht sei. Schließlich benutze auch der Zulieferverkehr wie Müllabfuhr, Post oder Wasserwerke die Straße. "Und die Stadtoberen sollten auch nicht vergessen, dass die meisten Anwohner der Wohnsiedlung Bürger der Stadt und Steuerzahler sind", sagt Lützeler. Zukunft: Auf die Frage, ob an eine Rückübertragung der Straße an die Stadt zu denken sei, sagt der Stadtbürgermeister: "Darüber können wir reden, wenn die Straße in einem vernünftigen Zustand ist. So aber definitiv nicht." Er appelliert an die Anwohner, ihr Recht auf Ausbau der Straße bei der Eigentümergesellschaft durchzusetzen. mhLiebe Leser: Leiden Sie unter der Untätigkeit von Behörden? Prangern Sie einen Missstand an? Fühlen Sie sich ungerecht behandelt? Wir gehen der Sache nach! Schreiben Sie uns ihren "Fall" in wenigen Zeilen an eifel-echo@volksfreund.deMeinung

Höchste ZeitDie Straße Am Rasbach in Gerolstein ist eine Privatstraße. Daher ist auch klar, dass einzig und alleine der Eigentümer für die dortige Verkehrssicherheit und eben deren miserablen Zustand verantwortlich ist. Einerseits kassieren (Mieten), andererseits aber nicht investieren (in die Straße, in die Gebäude) zeugt nicht von verantwortungsvollem Unternehmertum. Schon mehr von Profitgier. Will sich die Grundstücksgesellschaft nicht diesem Vorwurf aussetzen, ist es höchste Zeit, dass sie die Straße ordentlich ausbaut. Danach sollte über eine Rückübertragung an die Stadt gedacht werden, damit solche Zustände nicht mehr vorkommen. m.huebner@volksfreund.deExtra

Für die Grundstücksgesellschaft Eifel UG mit Sitz in Düsseldorf lässt Mitarbeiterin Nadine Oyen auf TV-Anfrage wissen: "Es ist auf jeden Fall geplant, die Straße auszubauen. Das ist auch nötig". Sie wollte aber nicht sagen, ob es nun konkret etwas mit dem Straßenausbau werde, und wenn ja, wann. Hausmeister Cornelius Meier, will wissen, dass die Geschäftsführung für das Vorhaben "100 000 Euro für den Straßenausbau bereitstellt. Die Info habe ich bekommen", sagt er. Näheres wisse er aber auch nicht. mh

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