Die Schlussrechnung steht noch aus

4,3 Millionen Euro hat der Winter bislang den Landesbetrieb Mobilität (LBM) Gerolstein, der für die Kreise Bitburg-Prüm und Vulkaneifel zuständig ist, gekostet. Nicht eingerechnet sind dabei die Kosten für die durch Eis und Schnee verursachten Straßenschäden, die noch nicht ermittelt sind.

 Straßenschäden – wie hier auf der A 1 zwischen Manderscheid und Wittlich – machen den Autofahrern nach dem harten Winter zu schaffen. TV-Foto: Klaus Kimmling

Straßenschäden – wie hier auf der A 1 zwischen Manderscheid und Wittlich – machen den Autofahrern nach dem harten Winter zu schaffen. TV-Foto: Klaus Kimmling

Gerolstein/Daun/Bitburg/Prüm. Das Tauwetter bringt es an den Tag: Der Zustand vieler Straßen hat sich wegen des langen Winters mit viel Eis und Schnee verschlechtert. Die Folge: viele Schlaglöcher - zum Leidwesen der Verkehrsteilnehmer. Besonders in Mitleidenschaft gezogen werden die Straßen in diesen Tagen, wenn sich Tauwetter und Frost abwechseln, berichtet Harald Enders, Leiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Gerolstein: "Dann geht es an die Substanz so mancher Straße."

Der LBM ist zuständig für das rund 2400 Kilometer umfassende Netz von Bundes-, Landes- und Kreisstraßen in den Kreisen Bitburg-Prüm und Vulkaneifel. Gravierende Schäden, die eine Sperrung von Straßen erforderlich machen würden, sind Enders nicht bekannt. "Vereinzelt können Schilder oder Geschwindigkeitsbegrenzungen nötig werden, wir versuchen aber, Sperrungen zu vermeiden." Das genaue Ausmaß der Schäden wird der LBM ermitteln, wenn "der Winter auch wirklich vorbei ist", kündigt Enders an. Es sei nicht ausgeschlossen, dass wegen hoher Kosten für die Sanierung andere Projekte verschoben würden. "Das ist möglich, aber erst ein Thema, wenn wir wissen, was tatsächlich an Kosten auf uns zukommt. Schlimmstenfalls wird ein Projekt verschoben, aber deswegen nicht grundsätzlich infrage gestellt."

Von einem Rekordwinter in Sachen Salzverbrauch will Enders noch nicht sprechen: "Unser Spitzenwert bislang waren 37 000 Tonnen im Winter 2004/2005. Da liegen wir derzeit noch weit drunter." Bis Donnerstag seien 23 900 Tonnen verbraucht. Aber: "Noch ist der Winter nicht vorbei."

Rund 1,4 Millionen Euro hat der LBM bislang fürs Salz gezahlt, die Gesamtkosten - und dabei schlagen vor allem die Arbeitsstunden der Winterdienst-Mitarbeiter zu Buche - belaufen sich laut Enders auf derzeit rund 4,3 Millionen Euro. Enders: "Um unser großes Streckennetz vom Schnee zu räumen und die Straßen zu streuen, benötigen wir mit 66 Winterdienstfahrzeugen etwa zweieinhalb Stunden und 400 Tonnen Streusalz. Schneit es fast durchgehend, ist es natürlich mit einem Umlauf nicht getan."

Momentan hat der LBM für seine acht Straßenmeistereien noch rund 1200 Tonnen Streusalz. Die Nachlieferungen laufen laut Enders kontinuierlich seit Beginn der Wintersaison. Aus dem Vollen schöpfen konnte der LBM in diesem Winter nicht angesichts der großen Nachfrage nach Salz. Enders: "Wir mussten bedacht mit dem Salz umgehen, um den Verkehr auf den wichtigsten Straßen nicht zu gefährden." Hintergrund Wie entstehen Frostschäden an Straßen? Während der Frostperiode gefriert eindringendes Wasser im Untergrund zu Eis und vergrößert dadurch sein Volumen. Steigen die Temperaturen wieder über den Gefrierpunkt, taut das Eis, und es entstehen Hohlräume, die die Tragfähigkeit der Straße herabsetzen. Nach häufigen Frost-/ Tauwechseln wird unter Verkehrsbelastung der Straßenbelag zerstört (TV-Foto: Christian Brunker), durch die aufgebrochene Oberfläche dringt wiederum Wasser in den Untergrund, und der Zerstörungsprozess setzt sich fort. (Quelle: Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz)

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