Die Spuren des langen harten Winters

Der Ausbau der beiden Kreisstraßen K 92/K 93 bei Welcherath-Drees-Nitz bis zur Landkreisgrenze in die K 4 des Landkreises Mayen-Koblenz ist das größte zusammenhängende Kreisstraßen-Bauprojekt des Landkreises Vulkaneifel. Zwischen Drees und Nitz wurde auch eine Spezialmaschine eingesetzt, die das abgefräste Altmaterial direkt wieder zu neuem Material für den neuen Belag umwandelt.

 Die komplette K 93 von Nitz nach Drees wurde neu geteert. TV-Foto: Helmut Gassen

Die komplette K 93 von Nitz nach Drees wurde neu geteert. TV-Foto: Helmut Gassen

Drees/Nitz. Die K 92 führt von der Ortslage Welcherath und Drees und geht vor der Ortslage Drees in die K 93 über. Doch die K 92 wies auf dem Streckenabschnitt zwischen Welcherath und Drees erhebliche Fahrbahnschäden auf. "Man kann wirklich ohne Übertreibung sagen, dass die K 93 vom Zustand her die wohl schlechteste Straße im Kreisstraßennetz des Landkreises ist. Starke Verdrückungen und Aufbrüche prägen das gesamte Straßenbild, und auch die Fahrbahnbreite von 4,20 Meter ist völlig unzureichend. Die Verkehrssicherheit war in hohem Maße gefährdet", erklärt Klaus Eich von der Kreisverwaltung Vulkaneifel.

Das gesamte Ausbaupaket mit einer Länge von insgesamt rund 5,9 Kilometern gliederte sich in drei Abschnitte und begann mit dem 2,8 Kilometer langen Bestandsausbau des K 92-Streckenabschnittes von der Ortslage Welcherath bis zur Ortslage Drees. Hier wurde eine neue Trag- und Deckschicht auf die vorhandene Fahrbahn aufgebracht. Zwei sicherheitsgefährdende Kuppenbereiche in diesem Bereich wurden abgetragen. Baukosten dieses Abschnitts: 790 000 Euro.

In Drees beginnt der zweite Abschnitt mit dem rund 2,2 Kilometer langen Ausbau der K 93 bis nach Nitz. Dieser Abschnitt sollte als Bestandsausbau mit einseitiger Verbreiterung der Fahrbahn von 4,50 auf 5 Meter ausgeführt werden. Die Baukosten: 760 000 Euro.

"Durch den recht heftigen und langen Winter 2008/2009 ist die Straße jedoch so schlecht geworden, dass ein Hocheinbau technisch nicht vernünftig gewesen wäre. Die vorhandene Fahrbahn war völlig gerissen und aufgebrochen. Deshalb haben wir uns in Abstimmung mit dem Landesbetrieb Mobilität Gerolstein (LBM), der Firma Schnorpfeil sowie der Straßenmeisterei Kelberg entschieden, den Streckenabschnitt im sogenannten "Kaltrecycling-Verfahren" auszubauen", erläutert Klaus Eich. Für den Kreis entstehen dadurch Mehrkosten in Höhe von 20 000 Euro, die allerdings mit 76 Prozent gefördert werden, was letztlich nur höhere Kosten von 4800 Euro für den Kreis ausmachte.

Seitens des Landes wird als dritter Bauabschnitt die durch den Ort Welcherath verlaufende L 94 auf 300 Meter ausgebaut. Die Kosten für den Kreis liegen hier bei 233 000 Euro. Die Kosten aller drei Bauabschnitte werden 1 783 000 Euro betragen. Der Landkreis Vulkaneifel erhält hierfür vom Land eine Förderung in Höhe von 76 Prozent, so dass netto für den Kreis rund 430 000 Euro Kosten verbleiben. Extra Kaltrecycling (auch Kaltmischverfahren) ist ein Bauverfahren im Straßenbau, bei dem die alte Fahrbahn in einem Arbeitsvorgang aufgefräst, aufgenommen und, mit Zementanteilen versehen, wieder eingebaut wird. Danach erfolgt der Aufbau wie ursprünglich vorgesehen mit der Trag- und Deckschicht. Die Vorteile des Verfahrens: homogenerer Aufbau im Verbreiterungsbereich, durch Einbau des vorhandenen peschhaltigen Materials keine Entsorgungskosten, geringere Materialanlieferungen (= ersparte Transportkosten) und der Straßenausbau ist langlebiger als der vorgesehene Hocheinbau. (HG)

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