Schalkenmehren Die Straßenmalerin von Schalkenmehren

Schalkenmehren · Sonia L`éatarde aus den Niederlanden steht fast täglich bei schönem Wetter im Maardorf und malt.

 Sonia L´e`atarde beim sonntäglichen Wirken an der Staffelei an der Straße in Schalkenmehren. Ihren Hut trägt sie immer beim Malen.

Sonia L´e`atarde beim sonntäglichen Wirken an der Staffelei an der Straße in Schalkenmehren. Ihren Hut trägt sie immer beim Malen.

Foto: TV/Bernd Schlimpen

Im Frühjahr und Sommer stellt sie sich von Freitag bis Mittwoch bei schönem Wetter an den Straßenrand in Schalkenmehren und lässt sich von den vielen Passanten, die das  Maar besuchen, gern über die Schulter und auf die Staffelei schauen. Und sie gibt den Interessenten auch gerne Erklärungen. Sonia L`éatarde ist seit 2002 Malerin, und sie hat ihre Begabung zum Beruf gemacht. Die „Gucker“, die an der Staffelei stehen bleiben, erleben, wie sie mit Öl, Aquarell und auch Bleistifttechniken arbeitet. Bei ihrer Open-Air-Straßenarbeit bevorzugt sie kleine Leinwandplakate, aber sie hat vor keinem Format Angst. Zuhause in ihrem geräumigen Atelier bemalt und bezeichnet sie alle Größen, aber sie bevorzugt die Arbeit im Freien.

„Vielleicht habe ich das Talent aus der Familie geerbt, meine beiden Großmütter waren ausgezeichnete Malerinnen. Ich bedauere auch nicht, dass von mir noch kein Gemälde in einem großen, öffentlichen Haus hängt“, sagt sie.

Die Motive sind vielfältig, sie reichen von Eseln und Ziegen über Kinder bis hin zu Blumen. „Ich beobachte mein Modell oder mein Objekt ganz genau, damit meine Striche und Linien wie die Gesinnung der Person ausfallen. Ich selbst würde meinen Stil als Semi-Realismus bezeichnen.“ Ihr Handwerk hat sie studiert an der Royal Akademie of Arts of The Hague in Holland, wobei sie von den bekannten Malern Rene´ Klarenbeck (Niederlande) und Michael Newberry (USA) lernte.

Sonia arbeitet jeden Tag. Sie malt gern im Drei-Maare-Dorf, weil sie dann mit vielen Menschen zusammen ist, die an ihrem Arbeitsplatz vorbeikommen. „Ich male viele Tiere, ich liebe alle Tiere“, sagt sie schwärmerisch, denn sie hat auch daheim nebst anderen Kleintieren fünf Hunde. Sie freut sich aber auch, wenn jemand ein Portrait haben möchte. Und wie malt sie die Menschen? „Ich sehe ihre Nachricht in den Augen, das ist der Spiegel der Seele“, behauptet sie.  Fast die gleichen Werte legt sie in ihre Farbgebung, denn nach ihren Aussagen, errät sie die Gedanken und Gefühle ihres Gegenübers.

Und was macht sie im Spätherbst und Winter, wenn sie nicht mehr in der Maarstraße malen kann? „Dann bin ich in meiner zweiten Welt mit Bach- und Haydn-Konzerten.“

Sie hat die Grundlagen des Zeichnens gelernt, als sie Jura studierte. Die Holländerin beendete das Studium mit guten Noten. Trotzdem sagt sie: „Das Beste war, dass ich das Zeichnen gelernt habe. Meine Zeichenfähigkeiten haben sich im Leben als nützlich erwiesen“ Danach besuchte sie endlich eine Kunstschule. Meistens stellt sie an ihrem Straßen-Mal-Standort schon Werke fertig, und ganz in der Nähe ihrer Wirkungsstätte im neuen Schalkenmehrener Dorfladen sind Arbeiten ausgestellt. Doch dann und wann wird die 52-jährige unwiderstehlich von der Weinfelder Landschaft angelockt; und ab und zu ist sie auch beim Maarkreuz auf der Senheld zu sehen.

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