Die Suche nach der Ursache geht weiter

Kelberg · Die Dimensionen des Brands im Kelberger Gewerbegebiet am 26. November, bei dem mehrere Lager- und Produktionshallen zerstört wurden, werden immer größer. Der Schaden wird nun auf zehn Millionen Euro geschätzt.

Kelberg. Wie ist das Feuer im Kelberger Gewerbegebiet ausgebrochen? Diese Frage kann gut zehn Tage nach dem dramatischen Ereignis immer noch nicht beantwortet werden. Beim Großbrand im Gewerbegebiet Steinrausch waren Produktions- und Lagergebäude von drei Firmen mit vier Hallen zerstört worden.
Inzwischen wurden mit einem Bagger Teile des Schutts entfernt, um die Arbeit der Ermittler von der Kriminalpolizei (Kripo) zu erleichtern. Doch die tappen trotz des Einsatzes von Spürhund Charly immer noch im Dunkeln.Spürhund irritiert


"Bei der Begehung durch die Brandermittler ist bisher noch nichts Greifbares herausgekommen", erklärt Ferdinand Schwind, Sprecher der Kripo Wittlich. Am Donnerstag war die zu untersuchende Halle komplett geräumt worden, und die Ermittler waren noch einmal vor Ort. Es wurden schon Proben genommen, die aber noch untersucht werden müssen. Dies kann aber noch einige Tage dauern.
Außerdem ist es laut Polizei für den Spürhund schwer, mögliche Brandbeschleuniger zu finden, da bei der Verbrennung von Kunststoffen Stoffe freigesetzt werden, auf die der Hund reagiert, die aber nichts mit einer Brandursache zu tun haben und so das Ergebnis verfälschen können. Bei der Firma TechniForm hat inzwischen eine Sanierungs-Spezialfirma ihre Arbeit aufgenommen. Dort waren sowohl Brand- und Wasserschäden durch den Einsatz der Feuerwehr entstanden. Die Spritzgussmaschinen und die teueren Werkzeugformen müssen gereinigt werden und können dann im günstigsten Fall wieder gebraucht werden.Positive Nachrichten


Das Unternehmen hat seinen Mitarbeitern jedoch schon mitgeteilt, dass die Produktion auf jeden Fall wieder am Standort aufgenommen werden soll.
Auch für einen Teil der Belegschaft der ebenfalls betroffenen Firma Bauer und Etten gibt es positive Nachrichten. Die in Kelberg ansässige Firma Wagner Maschinenbau hat sechs der neun Mitarbeiter von Bauer und Etten übernommen. Das Unternehmen war Zulieferer von Wagner Maschinenbau. Da auch Kunststoffe verbrannt sind, hatte die Feuerwehr vorsorglich schon während des Brands die Luft nach Schadstoffen gemessen. "Vom Messtruppwagen des Landkreises Vulkaneifel und von der Berufsfeuerwehr Koblenz, die von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier beauftragt war, wurden Messungen durchgeführt. Beide haben keine Gefahr für die Bevölkerung durch giftige Stoffe in der Luft ergeben", sagt Albert Berens, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Kelberg. Die entsprechenden Protokolle lägen zwischenzeitlich vor.Extra

Der Brandschutt aus Kelberg dürfte mit großer Sicherheit mit Kunststoffabfällen belastet sein und wird deshalb als Sondermüll deklariert. Die Entsorgung muss über die Sonderabfall-Management-Gesellschaft (SAM) Rheinland-Pfalz in Mainz beantragt werden, welche die Entsorgung überwacht und koordiniert. Von dieser wird dann der Schutt zu Sondermülldeponien, Verwertungsanlagen oder zur Verbrennung bestimmt. Die Stahlträger werden über den Schrotthandel entsorgt und wieder eingeschmolzen. HG

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