Kommunalpolitik Die Unabhängigen wollen es in Gerolstein wissen

Gerolstein · Die noch junge Wählergemeinschaft Kylltal präsentiert Kandidaten für Kreistag und Stadtrat. Auch unterstützt sie eine Kandidatin für das Stadtbürgermeisteramt in Gerolstein, doch die hält sich selbst noch bedeckt.

 Augen zu und durch? Von wegen! Die neugegründete UWG Kylltal um Vorsitzenden Hans-Hermann Grewe geht selbstbewusst in die Kommunalwahl. Für den Stadtrat und den Kreistag treten beispielsweise Grewe und Leslie Raabe (links) an, für den Kreistag Ariane Böffgen-Schildgen (rechts) und Antje Meier (Zweite von links).

Augen zu und durch? Von wegen! Die neugegründete UWG Kylltal um Vorsitzenden Hans-Hermann Grewe geht selbstbewusst in die Kommunalwahl. Für den Stadtrat und den Kreistag treten beispielsweise Grewe und Leslie Raabe (links) an, für den Kreistag Ariane Böffgen-Schildgen (rechts) und Antje Meier (Zweite von links).

Foto: TV/Vladi Nowakowski

Die Gründungsversammlung der Unabhängigen Wählergemeinschaft Kylltal (UWG) liegt erst vier Monate zurück. Im Dezember des vergangenen Jahres rekrutierte sich die neue Vereinigung aus rund 20 ehemaligen Mitgliedern der Freien Wählergemeinschaft (FWG) des Vulkaneifelkreises. Entgegen eines Mitgliederentscheides hatte die FWG-Spitze kurz vor der Wahl des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Gerolstein im November 2018 angekündigt, den CDU-Kandidaten Gerald Schmitz zu unterstützen – ein Affront für viele FWGler, der zur Spaltung der Gemeinschaft führte (der TV berichtete mehrmals).

An die Stelle der anfänglichen Unsicherheit unter den Mitgliedern, ob die UWG Kylltal zu den Kommunalwahlen im kommenden Mai bereits Kandidaten für den Kreistag aufstellen sollte, ist inzwischen Selbstvertrauen getreten: „Wir haben, Stand heute, 29 Mitglieder, Tendenz steigend“, sagt Hans-Hermann Grewe, neben Rudolf Matthey und Markus Fohn einer der drei Vorsitzenden der UWG.

„Und wir haben genug Leute, die sich bereit erklärt haben, für den Stadtrat oder den Kreistag zu kandidieren. Darunter Lothar Schun, der bereits Kreistags-Mitglied ist und Ariane Böffgen-Schildgen, die an erster Stelle der Liste steht.“ (siehe Info)

Und: „Mit Gerlinde Blaumeiser haben wir offiziell eine Kandidatin für die Stadtbürgermeisterwahl bestätigt.“ Auch wenn sie der Unabhängigen Wählergemeinschaft angehöre und auf Platz eins der Kandidatenliste für den Stadtrat steht, betont Vorsitzender Grewe: „Gerlinde Blaumeiser tritt mit der Unterstützung der UWG als freie Kandidatin an. Das ist ihr sehr wichtig.“ Damit gäbe es vier Kandidaten, die sich, Stand heute, um das wichtigste Amt in der Stadt Gerolstein bewerben: Amtsinhaber Friedhelm Bongartz für die CDU, Uwe Schneider für die SPD, Ex-Stadtbürgermeister Bernd May (parteilos) und nun eben auch Gerlinde Blaumeiser.

Die Auserkorene hält sich mit Aussagen zu ihrer Kandidatur aber noch zurück und will sich trotz Anfragen des TV erst in näherer Zeit äußern.

Aus den Reihen der Unabhängigen treten außerdem Kai-Uwe Dahm als freier Kandidat für den Posten des Ortsvorstehers in Müllenborn an und in Lissendorf will Rudolf Matthey den bisherigen Ortsbürgermeister Lothar Schun ablösen, der nicht mehr für das Amt kandidiert.

Selbstsicher gibt sich die UWG auch in der Frage, wie es um die Chancen steht, zukünftig im Gerolsteiner Stadtrat vertreten zu sein. „Wir rechnen mit drei Sitzen, hoffen auf fünf“, sagt Hans-Hermann Grewe. Denn die UWG Kylltal  greife Themen auf, die dem Wähler auf den Nägeln brennen: „Die Wiederbelebung der Ortskerne, ein Vorantreiben der Digitalisierung, eine Verbesserung der Nahverkehrssituation und die Förderung und Weiterentwicklung der touristischen Strukturen. Sehr wichtig ist uns die Unterstützung des Ehrenamts in der Region.“

 Logo Kommunalwahl 2019

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Foto: TV/Lambrecht, Jana

Ariane Böffgen-Schildgen, die Erstplatzierte der Kreisliste, setzt auf Familienthemen und Soziales: „Ich werde mich für die Wiedereröffnung der Geburtstationen in Daun und Gerolstein einsetzen. Zudem müssen endlich die Betreungszeiten der Kindertagesstätten erweitert werden.“ Ein anderes Vorhaben, dass ihrer Meinung nach bisher vernachlässigt wurde, sei die Einrichtung von Mehrgenerationenhäusern im Kreis: „Das müssen wir endlich mit Elan angehen.“

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