Die Welt mit vielen Bildern bei den Fototagen zu Gast in Daun

Fotografie fasziniert Menschen. Das haben die zweiten Dauner Fototage eindrücklich bewiesen. Rund 1000 Besucher haben sich an den vier großformatigen Bilderschauen begeistert.

Daun. Drei Tage lang war Daun Zentrum der Fotografie. Weltbekannte Fotografen trafen auf ein interessiertes Publikum. Gleich vier Multivisionsshows gaben Einblicke in Teile der Welt, die so kaum jemand kennt. So zeigte Peter Gebhard Bilder eines verborgenen Tales in Patagonien im Grenzgebiet zwischen Argentinien und Chile. Sein Freund und Bergführer Gabriel hatte das Tal im Hochgebirge entdeckt.

Gebhard zeigte nicht nur faszinierende Natur- und Landschaftsaufnahmen, sondern gab auch Einblicke in das karge, von Einsamkeit geprägte Leben der Menschen in Patagonien. Er begleitete Gauchos, die auf Pferden Tausende von Schafen hüten. Er traf auf den endlos scheinenden staubigen Straßen ein Künstler-Paar aus Buenos Aires, das in einem alten Jeep auf der Suche nach sich selbst war. Und er begegnete Trudi, einer 80-jährigen Frau mit deutschen Wurzeln, die mitten in der argentinischen Pampa ein kleines regionales Museum eingerichtet hat. "Wer sich beeilt, verliert die Zeit", das hat Gebhard von den Menschen Patagoniens gelernt, und das gab er auch seinem Publikum mit.

Zum Auftakt der Fototage hatte Andreas Pröve seine Zuschauer auf eine Reise durch Persien mitgenommen. Pröve ist zwar querschnittsgelähmt und auf den Rollstuhl angewiesen, aber das hindert ihn nicht daran, die Welt zu erkunden. Die Herzlichkeit der Menschen und die faszinierende Kultur des Orients konnte er nicht nur durch seine Bilder, sondern auch durch sein lebendiges Erzählen nahe bringen.

Fotos in perfekter Qualität haben auch David Hettich und Norbert Rosing gezeigt. Während Hettich die Zuschauer in die Geheimnisse der Weltmeere einführte, gelang es Rosing mit Bildern aus Deutschland zu überraschen. Denn sein Blick auf die Natur "vor der Haustür" ist einzigartig. In Daun nutzte Rosing die Gunst des guten Wetters und ließ sich samt Kamera von einem Piloten des Segelflugvereins in einem Ultraleicht-Flugzeug über die Maare fliegen. Und er war nicht nur von der Landschaft begeistert, sondern auch von den unkomplizierten Menschen. In einem der nächsten Fotobücher aus seiner Reihe über das "Wilde Deutschland" kommt also auch die Vulkaneifel vor.

Die Dauner Fototage haben neben beeindruckenden Bilderschauen auch die fotografische Technik gezeigt. Viele Fotoamateure nutzten die Gelegenheit, sich an Ständen von verschiedenen Herstellern aktuelle Kameras genau erklären zu lassen. Auch ein Blick hinter die Kulissen war bei einem Live-Foto-shooting möglich. Veranstalter Hans Nieder ist zufrieden, denn sein Ziel, Daun als "Foto-Event" zu etablieren, scheint gelungen. Die Referenten sind sich einig darin, dass sie selten so intensiv mit ihrem Publikum ins Gespräch kommen. Und Holger Thommes aus Gillenfeld hat mit seinem Fazit wohl die Meinung der Besucher zusammengefasst: "Super, dass Nieder so etwas in Daun aus dem Boden gestampft hat." AIX

UMFRAGE WAS BESUCHER VON DEN FOTOTAGEN HALTEN



"Das ist eine gelungene Veranstaltung. Wir sind rundum begeistert." "Mich faszinieren die Bilder, und ich will unbedingt wissen, wie die gemacht wurden." "Das sind unbekannte Welten. Das ist eine richtige Anregung zum Entschleunigen."

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