"Die Werte werden immer besser"

Die illegale Halde in der Lavagrube Dockweiler ist mächtig geschrumpft: Die Entsorgung der Erde-Müll-Mixtur läuft planmäßig. Zur Sicherung des Grundwassers wurden bereits drei Messstellen eingerichtet, drei weitere werden derzeit gebohrt. Regelmäßig wird alles kontrolliert. Restmengen sollen erst im Frühjahr abtransportiert werden.

Dockweiler. Die illegale Halde in der Lavagrube Dockweiler ist mächtig geschrumpft: Die Entsorgung der Erde-Müll-Mixtur läuft planmäßig. Zur Sicherung des Grundwassers wurden bereits drei Messstellen eingerichtet, drei weitere werden derzeit gebohrt. Regelmäßig wird alles kontrolliert. Restmengen sollen erst im Frühjahr abtransportiert werden."Ich denke, dass wir über den Berg sind", meint Michael Klein. Der promovierte Abfallexperte hat das Sanierungskonzept im Auftrag von Grubenpächterin Annemarie Grommes erstellt, das von allen Aufsichtsbehörden abgesegnet wurde. Danach wird seit Mai in der Grube agiert und alles dokumentiert (der TV berichtete mehrfach).Die Proben werden bis zum Jahresende abtransportiert

Von den geschätzten 20 000 Tonnen belastetem Material wurden bisher 10 000 Tonnen auf Deponien gefahren; 5000 Tonnen liegen noch auf einem separaten Zwischenlager in der Grube. "Die Proben haben ergeben, dass die gesamten 5000 Tonnen zu der am geringsten belasteten Deponieklasse I gehören. Sie werden bis Jahresende abtransportiert", erklärt Matthias Schubert vom Landesamt für Bergbau und Geologie (LAB).Michael Klein vom Aachener Ingenieurbüro TOC-Consult stellt mit Blick auf die 10 000 Tonnen eine Relation her: "Etwa zu je einem Drittel war es Material der Deponieklassen I bis III." Schon im Sommer hatten die Experten die zunächst avisierten Sanierungskosten von einer Million Euro auf 700 000 Euro reduziert, weil die Erde-Müll-Mixtur weniger gefährlich als vermutet war. Je geringer belastet, desto günstiger die Entsorgung. Klein prognostiziert: "Der Kostenrahmen wird wohl eingehalten."Geld zurück vom mutmaßlichen Verursacher

Aufatmen bei der Pächterin, denn sie muss zunächst dafür aufkommen. Sie kann sich allerdings auf zivilrechtlichem Weg vom mutmaßlichen Verursacher, einem türkischen Müllunternehmer aus Köln, einen Teil des Geldes einklagen. Der Türke hatte die Mischung in Dockweiler, als Erdaushub deklariert, abgekippt. LAB-Experte Schubert ist derweil erleichtert: "Die Werte werden immer besser." An drei Messstellen wird bereits das Grundwasser regelmäßig kontrolliert. "Weil diese Messstellen weit von der Halde entfernt liegen, werden jetzt drei weitere eingerichtet", erklärt Schubert - zwei am Fuße der Halde, je 20 Meter tief, sowie eine auf der Kippe, 60 Meter tief. Bis zum 3. Januar 2008 werden je drei Proben aus den neuen Messstellen entnommen. "Das wurde alles jüngst bei einem Ortstermin mit allen Fachbehörden festgezurrt. Wir wollen ausschließen, dass irgendwas passiert", erläutert Schubert. Wenn diese Ergebnisse vorliegen, werden die Intervalle für weitere Kontrollen festgelegt. Etwa zwei Jahre lang sollen die Messstellen aktiv bleiben. Eine endgültige Sanierungsbilanz will Schubert erst im Januar ziehen. Er sagt: "Ich spekuliere nicht. Dafür brauchen wir diese Ergebnisse der drei Grundwasser-Messungen." Die strafrechtlichen Ermittlungen laufen noch bei den Staatsanwaltschaften Köln und Trier.

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