Brauchtum Regional, fair, gemeinsam

Daun · Die zweite Auflage des Adventsleuchten in Daun verstärkt den Aspekt Gemeinsinn, lässt aber auch mehr klassisches Weihnachtsmarktflair zu.

 Die Organisatoren wollen sich mit dem Adventsleuchten (das Foto zeigt die Premiere im vergangenen Jahr) von anderen Veranstaltungen unterscheiden.

Die Organisatoren wollen sich mit dem Adventsleuchten (das Foto zeigt die Premiere im vergangenen Jahr) von anderen Veranstaltungen unterscheiden.

Foto: TV/HELMUT_GASSEN

(ako) „Unser Konzept braucht Zeit zum Wachsen“, bringt Verbandsgemeinde-Jugendpfleger Rüdiger Herres die Resonanz zum Dauner Adventsleuchten auf den Punkt, „und das tut es.“ Mit mehr als vierzig teilnehmenden Vereinen oder Einzelakteuren ist das Interesse am Mitmachen im Vergleich zur Premiere im vergangenen Jahr bereits gestiegen. „Wir wollen ganz bewusst keinen Weihnachtsmarkt, bei dem das Einkaufen im Vordergrund steht, sondern eine Alternative, bei der Besinnlichkeit und die spirituelle Botschaft von Weihnachten wichtiger sind.“ Denn übliche Märkte wie etwa der im Oberzentrum Trier ziehen zwar die Massen an, werden aber auch genau deswegen zunehmend als stressige Konsumveranstaltung wahrgenommen. Und so soll in Daun etwas anderes her. Das Motto: „Regional, fair, gemeinsam“.

Die Gewerbetreibenden sind jedoch nicht böse über die Veränderung, im Gegenteil: „Für uns war der Weihnachtsmarkt auf dem Wirichplatz 22 Jahre lang eine riesige logistische Herausforderung“, blickt Wolfgang von Wendt, Geschäftsführer des Dauner Gewerbe- und Verkehrsvereins, zurück. „Wir sind dankbar, dass die Jugendpflege eine andere Lösung initiiert hat, und beteiligen uns weiterhin gern nicht nur materiell, sondern auch mit besonders gestalteten Schaufenstern, damit es ein echtes Adventsleuchten gibt.“ Neben der Jugendpflege gehören die Pfarreiengemeinschaft Daun und das Dekanat Vulkaneifel zu den Organisatoren.

Dauns gute Stube – der Forumsvorplatz und Teile der Leopoldstraße mit entsprechend veränderter Verkehrsführung für Autos – verwandelt sich also am zweiten Adventswochenende in eine kleine Mitmachmeile und Bühne für Chöre, Musikvereine und Bands, die Weihnachtliches zu Gehör bringen. Selbst gefertigter Lichterglanz, der die Fassaden und den Platz verschönt, ist Markenzeichen des Adventsleuchtens, und da sind alle gefragt: „Wenn auch die Anwohner ihre Fenster oder Häuser mit Kerzen oder anderen Lichtquellen bestücken, ergibt das ein unvergleichliches Flair“, appelliert Stadtbürgermeister Martin Robrecht an die Dauner. Dass der Nikolaus an jedem Nachmittag mit Geschenken und Geschichten kommt, um Familien und kleine Besucher zu erfreuen, gehört dazu. Bastelspaß und kreative Action für alle Altersklassen und natürlich diverse Leckereien – teils aus der Region - sind ebenso inbegriffen.

Doch etwas ist im Vergleich zum vergangenen Jahr neu… oder altvertraut. Denn in den Weihnachtsmarktbuden von einst werden auch Deko-Artikel, fair gehandelte Waren und andere Dinge zum Kauf angeboten. „Es gab vielfach den Wunsch, nicht völlig auf ein Markterlebnis zu verzichten“, erläutert Herres. Und so kommen die Holzhäuschen, die im Sommer ihre Dienste beim Heavy-Metal-Festival „Der Detze rockt“ versehen, vorübergehend wieder in den Genuss besinnlicherer Klänge. Die Offenheit für die Wünsche und Ideen der Bürger sei wesentlich für das Adventsleuchten, meint Herres. „Wer bereits Vorschläge hat, wie wir es 2019 noch ansprechender gestalten können, kann sich jederzeit gern bei mir melden.“ Schließlich gehöre das Attribut „gemeinsam“ zum Motto des Adventsleuchtens und unterscheide es von den vielen anderen Vorweihnachts-Veranstaltungen.

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