"Diese Chance kommt nicht wieder"

Die Zukunft des Nürburgring als Erlebnisregion ist auch richtungsweisend für die strukturelle Entwicklung der umliegenden Orte. Deshalb haben die betreffenden Verbandsgemeinden und die Nürburgring GmbH beim Europäischen Tourismusinstitut Trier (ETI) eine Studie zur Untersuchung des touristischen Umfeldes in Auftrag gegeben, um die touristischen Vermarktungsmöglichkeiten nach der Fertigstellung des Projektes "Nürburgring 2009" möglichst effektiv auszuschöpfen.

 Bauplatz der Superlative: Am Nürburgring entsteht bis 2009 ein Freizeit- und Businesszentrum für 215 Millionen Euro. TV-Foto: Helmut Gassen

Bauplatz der Superlative: Am Nürburgring entsteht bis 2009 ein Freizeit- und Businesszentrum für 215 Millionen Euro. TV-Foto: Helmut Gassen

Meuspath. 215 Millionen Euro sollen bis 2009 für die zukünftige Ausrichtung des Nürburgringes als Freizeit- und Businesszentrum verbaut werden. Dazu gehören auch ein Luxushotel sowie ein Eifel- und Motorsportdorf mit zusammen fast 1500 Betten. Seit November sind die Abbrucharbeiten an der Strecke bereits im Gange. Teile der Tribünen, das Erlebniszentrum - alles ist abgerissen worden. Dem Besucher bietet sich momentan ein Bild regelrechter Zerstörung. Doch das soll bis 2009 alles wieder vorzeigbar, ja besser sein. Mit dem Programm "Nürburgring 2009" sollen wesentlich mehr Gäste in die Region gelockt werden. Sogar die Aufenthaltsdauer soll durch die neuen Attraktionen einer Indoor-Arena, einer Eventhalle und des Bouleward mit Marken-Erlebniswelten führender Automobil-Hersteller und Zubehör-Spezialisten verlängert werden.Für den neuen Ring die Kräfte bündeln

Noch sind das Träume und Wünsche, aber wenn es zu dem erwarteten Besucheransturm kommen sollte, dann wollen die umliegenden Verbandsgemeinden Adenau, Kelberg und die Vordereifel auch daran partizipieren."Für den neuen Nürburgring 2009 möchten wir unsere Kräfte bündeln. Deshalb haben sich die drei Verbandsgemeinden sowie die Nürburgring GmbH zusammen geschlossen und das Europäische Tourismusinstitut Trier (ETI) beauftragt, eine Konzeption zu erstellen, um für die kommenden Erfordernisse gewappnet zu sein und um die touristischen Vermarktungs-möglichkeiten nach der Fertigstellung möglichst effektiv auszuschöpfen. Denn mit dem Projekt ,Nürburgring 2009' wird das Tourismusgeschäft rund um die weltbekannte Rennstrecke in eine neue Dimension eintreten. Eine Sichtbarmachung und klare Definition der Chancen ist wichtig, denn wir wollen den Erfolg", sagte Hermann- Josef Romes, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Adenau. Dass die drei Verbandsgemeinden hinter dem Mammut- Projekt "Nürburgring 2009" stehen, versteht sich von selbst. "Die Region bekennt sich zum Nürburgring", sagt Karl Häfner, Bürgermeister der VG Kelberg.In seiner Untersuchung wird das ETI konkret die Besonderheit des Nürburgring-Angebotes im Verhältnis zu den Angeboten des Umlandes prüfen. Außerdem erfolgt eine ausführliche Analyse des Status Quo in den Bereichen Gastgewerbe, Freizeit-Infrastrukturen und Tourismusorganisationen. Hierbei wird die Marktfähigkeit der bestehenden öffentlichen und privaten Angebote in der Region in quantitativer und qualitativer Hinsicht geprüft und bewertet.Aufbruchsstimmung in der Region

"Wir werden hierzu Vorschläge erarbeiten, ob es etwa Verbesserungsbedarf gibt, um ab 2009 mit der Fertigstellung des Projektes einen größeren Nutzen als bislang erzielen können", erklärt Heinz-Dieter Quack, Professor am ETI. Anfang September soll die Studie vorliegen. Dann wird eine Analyse der Ausgangssituation aller Teilnehmer durchgeführt, und es werden strategische Entwicklungsmöglichkeiten erarbeitet. "Hier am Nürburgring bewegt sich unendlich viel. In allen Verbandsgemeinden besteht ein hohes Interesse und Neugier, ja sogar Aufbruchstimmung ist da", meint Alexander Saftig, Bürgermeister der VG Vordereifel. Die Neuausrichtung des Nürburgringes sieht Quack positiv. "Der Nürburgring hatte immer erhebliche positive Impulse auf die Region. Wir haben nun die Chance, den Ring so zu entwickeln, wie er jetzt und absehbar zukünftig marktfähig ist. Die umliegenden Verbandsgemeinden haben dadurch die einmalige und historische Chance zur Weiterentwicklung der ganzen Region. Diese Chance muss genutzt werden, sie kommt nicht wieder."49 000 Euro wird die vom ETI durchgeführte Studie insgesamt kosten. Das Land Rheinland-Pfalz (90 Prozent Anteil an der Nürburgring GmbH) fördert die Studie mit 10 000 Euro, den Löwenanteil von 39 000 Euro teilen sich die drei Verbandsgemeinden.

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