Diese Woche kommen die Bagger: DRK-Heim weicht Rettungswache

Gerolstein · Baustart in Sicht - nach rund sechs Wochen Verzögerung: Diese Woche soll mit dem Abriss des alten DRK-Heims in Gerolstein begonnen werden. Der Baubeginn für die neue Rettungswache an gleicher Stelle ist direkt nach Pfingsten ins Auge gefasst.

Gerolstein. "Die Ausschreibung hat etwas länger gedauert, was aber nicht schlimm ist, denn wir haben erstens keinen Druck, heute oder morgen fertig sein zu müssen. Außerdem ist eine gute Vorbereitung wichtiger, als einen Termin zu halten." Mit diesen Worten geht Planer Werner Ritter aus Uersfeld auf die Verzögerungen beim Bau der neuen, rund 1,5 Millionen Euro teuren Rettungswache in Gerolstein ein. Für die zeichnet der Rettungsdienst Eifel-Mosel-Hunsrück des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) verantwortlich.
Spatenstich am 6. Juni


Der offizielle Spatenstich für die neue Rettungswache in Gerolstein ist für den 6. Juni geplant.
Bevor aber auf dem rund 3200 Quadratmeter großen Grundstück unterhalb des Munterley-Felsmassivs gebaut werden kann, muss das alte DRK-Heim des Ortsvereins Gerolstein an gleicher Stelle abgerissen werden. Dies war zunächst unmittelbar nach Ostern geplant, jetzt soll es laut Ritter "diese Woche losgehen".
Mehr Zeit in Anspruch genommen haben zusätzliche Verhandlungen zwischen der Stadt Gerolstein und dem Rettungsdienst. Dabei ging es um den Wunsch des Bauherren, ein Stück des Hangs abzubaggern, um die Baustelle ordentlich einrichten zu können. Planer Ritter sagt: "Wir müssen in den Hang rein, das Nachbargrundstück der Stadt ist davon etwa einen Meter betroffen. Das ist aber alles geregelt worden."
Die Stadt hat die Erlaubnis letztlich auch erteilt, wollte aber vom Rettungsdienst die schriftliche Zusage, dass sie künftig keine Gewährleistung übernimmt, wenn der Hang rutscht und Steine oder Erdreich das neue Gebäude beschädigen. Schließlich sei ein angebaggerter Hang nach Einschätzung von Stadtbürgermeister Bernd May (parteilos) nicht mehr so standfest wie "gewachsener Boden". Laut Gerolsteins Bauamtsleiter Klaus Jansen ist dieser Punkt mittlerweile geregelt: "Das haben sie uns zugestanden." , sagte Jansen.
Planer Ritter glaubt daran, dass die verlorene Zeit wieder aufgeholt werden kann, da das Gebäude nun etwas anders gebaut wird als ursprünglich vorgesehen. "Wir machen den Rohbau nun komplett aus vorgefertigten Betonteilen, das beschleunigt die Sache." Bislang war geplant, zumindest einen Teil der Außenwände zu mauern.
Bis Ende des Jahres will der Rettungsdienst in die neuen Gebäude an der Einmündung der Straße Unter den Dolomiten in die Lindenstraße einziehen.
Abriss diese Woche, Neubau von Juni bis Weihnachten, Einzug noch in diesem Jahr: Dazu sagt Ilse Pazen-Prinz, Geschäftsführerin des Rettungsdienstes Eifel-Mosel-Hunsrück: "Der Terminplan stimmt so in etwa, wenn nichts Unvorhergesehenes dazwischenkommt!"
Vor allem freut sie sich, dass ihre Mitarbeiter künftig deutlich bessere Arbeitsbedingungen haben, denn bislang "arbeiten, wohnen und essen unsere Leute in einem Raum". Die bisherige Rettungswache am Krankenhaus ist eng und entspricht nicht mehr den Erfordernissen. Vor rund 25 Jahren in Betrieb genommen, war die Wache für ein Fahrzeug ausgelegt. Mittlerweile sind es vier.Extra

Die neue Rettungswache: Geplant ist zum einen eine Garage für vier Fahrzeuge, zum anderen das eigentliche Rettungsdienstgebäude mit Umkleiden im Erdgeschoss und Aufenthalts-, Schlaf- und Schulungsräumen sowie einer Küche im Obergeschoss. Denn Gerolstein ist neben Daun, Wittlich und Bernkastel eine von vier Lehrrettungswachen des Rettungsdienstes Eifel-Mosel-Hunsrück. Zehn Rettungsassistenten, ein halbes Dutzend weitere Kräfte und bis zu zehn Ehrenamtler sind dort beschäftigt - und zwar Männer und Frauen. Dennoch gibt es nur eine Dusche und eine Toilette. Außerdem fehlt eine Desinfektionsschleuse, sodass die Retter nach ihren Einsätzen direkt von der Garage in den Aufenthaltsraum gehen. mh

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