Dorfbewohner sammeln bereits Sand und Steine

HILLESHEIM. Mehr als 160 000 Euro an Spendengeldern benötigt der Solidaritätskreis Westafrika im Jahr 2006 für den Neubau und die Erweiterung von Schulen, für die Bohrung von Brunnen und die Ausstattung von Schulen und Heimen in Burkina Faso. Rechenschaft wird unter anderem bei der Mitgliederversammlung am 10. März im Pfarrheim Hillesheim gegeben.

Fünf Männer haben im Oktober 2005 in Burkina Faso an 13 Tagen 2250 Kilometer zurückgelegt und dabei insgesamt 36 Dörfer in zwölf Provinzen besucht. "Ein neuer Rekord", vermerkt Karl-Wilhelm Simonis seinem Jahresbericht des unter seiner Leitung seit 1990 in Westafrika engagierten Solidaritätskreises. Die weiteren Mitglieder der Rundreise waren Götz Krieger, Martin Simonis, Wolfgang Nieländer und Hans-Günter Haase. Mit im Reisegepäck hatten die Deutschen die Zusage des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), sich 2006 mit 475 000 Euro an den Projekten des Vereins zu beteiligen. Das bedeutet für den Verein die Verpflichtung, selbst etwa 160 000 Euro aufzubringen. Simonis ist zuversichtlich: "Unsere Mitglieder und viele Spender unterstützen uns treu, und es finden immer wieder Feste und Veranstaltungen zu Gunsten Burkina Fasos statt." Geplant ist, in diesem Jahr in 18 Dörfern acht Grundschulen, zehn Hauptschulen, fünf Verwaltungsgebäude - jeweils mit Einrichtung - sowie 16 Lehrerhäuser zu bauen und acht Brunnen zu bohren. Die Dorfbewohner sind bereits aufgefordert worden, umgehend mit dem Sammeln von Sand und Steinen zu beginnen. Denn dies und die spätere Pflege der Gebäude und Anlagen gehören zu den Bedingungen, die der Solidaritätskreis an seine Investitionen knüpft. "Die Bevölkerung weiß, dass die Wohltäter wiederkommen und kontrollieren", erklärt Simonis, der das westafrikanische Land mittlerweile schon 13 Mal in dieser Mission besucht hat. "Auf unseren Reisen erfahren wir immer wieder die Dankbarkeit der Bevölkerung, aber auch die Zustimmung der burkinischen Behörden. Die Menschen setzen große Hoffnung in den Solidaritätskreis", sagt der Vorsitzende. Insgesamt seien er und seine Begleiter mit den Projekten im vergangenen Jahr sehr zufrieden gewesen. Es gebe aber auch weniger erfreuliche Vorfälle: Lügen, Täuschungsmanöver, falsche Angaben zu Einwohnerzahlen und Entfernungen. "Ich erlaube mir, auch auf solche Missstände hinzuweisen, weil ich mir sicher bin, dass unsere Spender sich dadurch nicht entmutigen lassen", betont Karl-Wilhelm Simonis, und mit dem Blick auf Tausende von neuen Schulplätzen im Jahr sagt er: "Die positiven Seiten überwiegen bei Weitem."Impressionen vom quirligen Leben in Ouagadougou

Davon gibt auch Hans-Günter Haase in seinem Reisebericht Zeugnis, wenn er über das quirlige Leben in der Hauptstadt Ouagadougou schreibt, über das morgendliche Krähen der Hähne, ein Krankenhaus, in dem eben ein Kind auf die Welt gekommen ist, atemberaubend schöne Sonnenaufgänge und einen wolkenlosen Himmel sowie fröhliche Einweihungsfeiern in afrikanischen Prachtgewändern. Wer mehr über die Arbeit des Solidaritätskreises und über die Rundreise 2005 erfahren möchte, hat dazu Gelegenheit bei einer Mitgliederversammlung am Freitag, 10. März, 18.30 Uhr, im Pfarrheim Hillesheim. Wer die Projekte finanziell unterstützen will, kann auf das Spendenkonto 2 010 171 bei der KSK Daun, BLZ 58 651 240, einzahlen. Kontakt: Karl-Wilhelm Simonis, Martinstraße 6, 54576 Hillesheim, Telefon: 06593/98780, E-Mail: charly@notarsimonis.de, Internet: www.solidaritaetskreis.de.

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