Drachenköpfe im Foyer

Nicht nur im Historischen Museum der Pfalz Speyer, auch in der Hauptschule Daun sind die Wikinger zurzeit das Thema einer Geschichtsausstellung.

 Anna-Lena Sammer, Anna Bell und Marcel Lauser aus der Klasse 9c der Hauptschule Daun mit Ausstellungsstücken. Foto: Melanie Spindler

Anna-Lena Sammer, Anna Bell und Marcel Lauser aus der Klasse 9c der Hauptschule Daun mit Ausstellungsstücken. Foto: Melanie Spindler

Daun. (red) Eines Tages tauchten sie an den Küsten Westeuropas auf: die grimmigen Drachenköpfe der Wikingerschiffe. Eine dramatische Geschichte beginnt. Über 200 Jahre hinweg werden die Nordmänner immer wieder kommen. Auch wenn niemand genau weiß, was das Wort Wikinger bedeutet, eines ist sicher: Für die Menschen, die vor 1000 Jahren an den europäischen Küsten wohnten, bedeutete es Furcht und Schrecken. Der Anblick eines Drachenschiffes - bis zu 20 Stundenkilometer schnell - war oft der Auftakt zu Gewalt und Tod.

Wer sind die Wikinger, wo war ihre Heimat, welche Fahrten und Staatengründungen gab es? Auf alle diese Fragen geben die Arbeiten der Dauner Hauptschüler in ihrer Ausstellung Antwort. Ein Wikingersegel, davor ein Drachenkopf, der als Galionsfigur am Bug des Schiffes den Wikingern Kraft und Stärke verleihen sollte, sind zu bewundern. Zeichnungen zeigen ihre Götter, die Krieger und ihre Waffen, die Jagd auf Robben, Rentiere, Elche, Wale oder Walrösser.

Auch ein Wikinger-Schlittschuh mit einem Knochen als Kufe, laut Geschichtslehrer Peter Fricke am 14. Februar 1894 in Finnland gefunden, ist dabei. Ein Wikingerdorf komplettiert die Ausstellung. Mehr als 80 Schüler der Klassen 7 bis 10 zeichneten, bastelten, sammelten Informationen oder halfen beim Aufbau mit.

Dabei war es die Intention von Fricke, über die Kreativität der Schüler einen erhöhten Lerneffekt zu erzielen. "Außerdem handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt. Schüler verschiedener Alters- und Wissensstufen arbeiten für ein Ganzes - das Teamwork zählt."

"Brutal und wild waren sie. Aber sie hatten auch Traditionen", erklärt Neuntklässler Hussain Zoaiter seine Faszination für die Kriegerscharen. Felix Krämer meint: "Sie hatten jede Menge Fantasie" , und Sechstklässler Gerald Kremer findet die Ausstellung "einfach cool".

Das Interesse für die Nordmänner erklärt Fricke folgendermaßen: "Die Wikinger waren bei uns vor zehn Jahren schon einmal Thema einer Ausstellung. Sie verkörpern den Gedanken des Abenteuers und sind auch durch die immer noch beliebte Fernsehserie Wicki in aller Munde. Sie waren Abenteurer, Siedler, Krieger, waren als erste in Nordamerika. Wikinger, das bedeutet ,Action pur' - und das ist für unsere Schüler ganz wichtig."

Die Ausstellung ist noch bis Mitte Juni im Eingang der Hauptschule zu sehen.

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