Drei alte Projekte bereiten Daun neue Sorgen

Daun · Einige Vorhaben in Daun sorgen für Kopfzerbrechen. Zuschüsse, die zeitlich befristet sind, Grundstücke, die für ein Projekt ungeeignet sind: Es gibt viele Gründe, warum sich die Umsetzung verzögert.

 Das Freibad Gemündener Maar soll modernisiert werden. TV-Foto: Archiv

Das Freibad Gemündener Maar soll modernisiert werden. TV-Foto: Archiv

Daun. Der Zeitdruck wächst für die Stadt Daun: Will sie wie schon seit Jahren geplant das Freibad am Gemündener Maar modernisieren, müssen die Weichen zügig gestellt werden. Denn das Geld, das die Europäische Union (EU) schon 2010 bewilligt hat, muss bis spätestens Mitte nächsten Jahres abgerufen worden sein.
Das Problem: Von den ermittelten Kosten von knapp 600 000 Euro hätte die Stadt im besten Fall - also mit einer Unterstützung des Landes von 30 Prozent - zehn Prozent übernehmen müssen, nun aber sind es 40 Prozent. Die Hälfte steuert die Europäische Union (EU) bei, zehn Prozent die Verbandsgemeinde (VG) Daun, aber der Landeszuschuss ist gestrichen worden - den müsste nun die Stadt stemmen.
Das Freibad:
Handlungsbedarf besteht im Freibad, weil die mehrere Jahrzehnte alte Trennwand zwischen Becken und offenem Maar sanierungsbedürftig ist. Trotz der veränderten und vor allem schwierigeren finanziellen Rahmenbedingungen hat der Stadtrat im Sommer beschlossen, die Planung bis zur Genehmigungsreife voranzutreiben. Dazu wird nach aktuellem Stand aber ein weiteres Gutachten nötig sein. Kosten: 24 000 Euro. Um es in Auftrag zu geben, bedarf es der Zustimmung des Haupt- und Finanzauschusses der Stadt. Der tagt in Kürze.
Prognose:
Es ist äußerst fraglich, ob 2013 mit der Modernisierung begonnen werden kann. Das Zeitfenster ist eng, soll doch außerhalb der Freibadsaison gearbeitet werden. Zudem ist noch nicht klar, ob die Kommunalaufsicht den deutlich höheren Eigenanteil der Stadt genehmigen wird.
Das Kurmittelhaus:
Ein weiterer Dauerbrenner ist das der Stadt seit zwei Jahren gehörende Kurmittelhaus am Kurpark. Das Gebäude ist in schlechtem Zustand, würde nur das Allernotwendigste gemacht, wären allein dafür schon rund 200 000 Euro fällig. Allerdings ist derzeit kein Fördertopf in Sicht. Die Hoffnung, die Sanierung zusammen mit der Umgestaltung des Kurparks als ein Projektpaket schnüren zu können, hat sich nicht erfüllt. Die Stadtratsfraktionen wollen das Kurmittelhaus erhalten, aber wie, ist nach wie vor ungeklärt. Zu viele Fragen sind noch unbeantwortet, deshalb ist kaum damit zu rechnen, dass - wie noch vor einigen Monaten vorgesehen - eine neue Planung bis Jahresende vorliegen wird.
Prognose: Das Kurmittelhaus wird der Stadt noch lange ein Klotz am Bein sein. Ergibt sich in absehbarer Zeit keine realistische Perspektive, wie das Gebäude modernisiert werden kann, wird auch die Diskussion über einen Abriss wieder beginnen.
Der Forstbetriebshof:
Auch über eine neue Heimat für den Forstbetrieb der Stadt Daun wird schon seit Langem diskutiert. Er ist in einer angemieteten ehemaligen Schreinerei im Stadtteil Waldkönigen untergebracht, in der im Winter schon mal die Heizung ausfällt und es keine Unterstellmöglichkeiten für die Fahrzeuge gibt. Im Sommer wurde das Projekt "Forstbetriebshof" vorgestellt worden. Es soll Vorbildcharakter für andere Forstbetriebe im Land haben, auf 565 000 Euro beläuft sich das Investitionsvolumen. Fließt ein Zuschuss von 200 000 Euro, müsste sich die Stadt mit 365 000 Euro beteiligen. Nur mit knapper Mehrheit hat der Stadtrat Daun zugestimmt, dass ein Förderantrag für das Forstbetriebsprojekt gestellt wird. Aber auch in diesem Fall klemmt es: Das ursprünglich vorgesehene städtische Grundstück im Gewerbegebiet Rengen ist nicht geeignet. Eine Alternative wäre ein Areal in Pützborn, gegenüber der Firma HTI. Neues Grundstück, neue Planung: Darüber muss aber erst ein städtischer Ausschuss beraten.
Prognose: Bei den Stadtratsfraktionen hält sich die Begeisterung über das Projekt schon jetzt in Grenzen. Sollte der Eigenanteil der Stadt durch eine neue Planung noch höher ausfallen, ist kaum zu erwarten, dass sich dafür eine Mehrheit findet.

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