Drei kleine Kurorte, ein großes Konzept

Die Verbandsgemeinden Manderscheid, Daun und Ulmen setzen mit ihren Kurorten auf Gesundheitstourismus. Dafür wollen sie sich als "Gesundheitslandschaft Vulkaneifel" zusammenschließen. Was das bedeutet, erläuterten die Bürgermeister in Manderscheid.

 Der Manderscheider Kurpark bietet jetzt schon schöne Aussichten. Er soll landschaftstherapeutisch umgestaltet werden. TV-Foto: Marion Maier

Der Manderscheider Kurpark bietet jetzt schon schöne Aussichten. Er soll landschaftstherapeutisch umgestaltet werden. TV-Foto: Marion Maier

Manderscheid. (mai) Im privaten Gesundheitstourismus sehen die Bürgermeister der Verbandsgemeinden Manderscheid, Daun und Ulmen große Chancen. Werner Klöckner, Dauns Verwaltungschef, zitierte gestern bei der gemeinsamen Pressekonferenz im Manderscheider Kurhaus eine Studie, die für diesen Bereich 140 Prozent Wachstum bis 2020 voraussagt.

Zum Gesundheitstourismus gehören Angebote wie Wandern, Radfahren, Entspannungstechniken, Ernährungsberatung, Rückenschule und vieles mehr. Auf diesem Markt wollen sich die drei Kurorte Daun, Manderscheid und Bad Bertrich in Zukunft gemeinsam als "Gesundheitslandschaft Vulkaneifel" präsentieren.

Die Allianz der drei beinhaltet ein gemeinsames Marketing und die Vernetzung der touristischen und medizinischen Anbieter. Die Kurorte, die in einer Genossenschaft zusammenarbeiten werden, wollen sich aber auch neu positionieren. Dafür soll das Thema therapeutische Landschaft in den Vordergrund gerückt werden.

Der Hintergrund: Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Landschaft beruhigend wirkt. Bei der Forschungsgruppe Wandern der Uni Marburg heißt es: "Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass der Blick über eine weiche, hügelige Landschaft Herzschlag und Blutdruck messbar senkt und damit zum Wohlbefinden und zur Gesundheit beiträgt."

Konkret sollen die Kurparks in Daun und Manderscheid sowie der Römerkessel in Bad Bertrich landschaftstherapeutisch umgestaltet werden. Das bedeutet beispielsweise, dass beruhigende und belebende Landschaftsteile mit Elementen wie Trancebrunnen und Klanginseln geschaffen werden. Außerdem soll es eine Vernetzung der Landschaft mit sogenannten Therapiewegen geben, die meditativ oder auch Fitness steigernd wirken sollen.

Damit sich die Gäste bei den vielen Angeboten schnell zurechtfinden, soll alles Wissen in einem Kompetenzzentrum, für das noch kein Ort festgelegt ist, zusammengefasst.

Eine Förderung bis zu 80 Prozent erhoffen sich die Bürgermeister vom Ideenwettbewerb der Kurorte in Rheinland-Pfalz, für den sie das gemeinsame Konzept Ende März eingereicht haben. Für diesen Wettbewerb wurden 17 Beiträge eingereicht. Sollte das Konzept nicht unter den ersten fünf landen, setzen die Bürgermeister auf Fördermittel aus dem europäischen Leader-Plus-Programm. Das Konzept umfasst Investitionen im Wert von 3,5 Millionen Euro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort