Dreiser Burg: Aus dem alten Schlösschen eine Perle gemacht

Dreis-Brück · Zum Abschluss der Renovierung der Dreiser Burg hat Besitzer Hans-Günter Hoffmann von Guretzky-Cornitz einen Dorfgemeinschaftstag veranstaltet. Zu dem vom prominenten Diakon Willibert Pauels geleiteten Segnungsgottesdienst mit Uraufführung des "Dreiser Burgliedes" kamen mehr als 200 Gäste.

 Beim Dorfgemeinschaftstag zum Abschluss der Renovierung der Dreiser Burg segnete Diakon Willibert Pauels (rechts) eine Josef-Statue, die der Burgbesitzer Hans-Günter Hoffmann von Guretzky-Cornitz (links) in den Händen hält. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Beim Dorfgemeinschaftstag zum Abschluss der Renovierung der Dreiser Burg segnete Diakon Willibert Pauels (rechts) eine Josef-Statue, die der Burgbesitzer Hans-Günter Hoffmann von Guretzky-Cornitz (links) in den Händen hält. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Foto: Brigitte Bettscheider (bb) ("TV-Upload Bettscheider"

Dreis-Brück. Purer Zufall war es, dass Hans-Günter Hoffmann von Guretzky-Cornitz im Sommer 2013 die Dreiser Burg - im Volksmund auch "Schlösschen" genannt - während eines Ausflugs in die Eifel entdeckte. "Die Burg gefiel mir auf Anhieb, war aber in schlechtem Zustand, und da dachte ich, dass sie vielleicht zu haben sei", erzählt der Malermeister aus Erntebrück im Kreis Siegen-Wittgenstein (Nordrhein-Westfalen) dem Trierischen Volksfreund.Komplett renoviert


Tatsächlich war das im Jahr 1597 erstmals als Schultheißen-Sitz der Grafen von Manderscheid erwähnte dreigeschossige Giebelhaus mit rundem Treppenhausturm zu haben. Hoffmann von Guretzky erwarb das Anwesen, renovierte es komplett, baute die Scheune zum "Hänneschen-Café" um, gestaltete die Außenanlagen neu. Kaufsumme und Investitionshöhe? Der Burgherr winkt ab. "Schreiben Sie, dass ich ausgesprochen glücklich bin mit der Heimat, die ich hier gefunden habe", sagt er.
Eben dieses Glück war für Hoffmann von Guretzky Anlass für einen Dorfgemeinschaftstag auf dem Burggelände und im Café, wie er auch zukünftig immer am Pfingstsonntag gefeiert werden soll.
Im Mittelpunkt stand der Segnungsgottesdienst mit Diakon Willibert Pauels, vielen bekannt als Kabarettist und Büttenredner im Kölner Karneval. "Du führst ein vor Jahrhunderten aus Stein geschaffenes Werk großartig weiter" und "Du hast eine Perle daraus gemacht", lobte Pauels den Burgbesitzer. "Leider habe ich nur einen Liter Weihwasser dabei", sagte der Diakon augenzwinkernd. Doch es sollte ausreichen, um Gottes Segen zu spenden auf eine Statue des heiligen Josef als Schutzpatron der Handwerker und der Burg, auf das Burghaus mit Gewölbekeller, Saal (der auch Außenstelle des Dauner Standesamtes ist) und die Privaträume, auf das Café und das gesamte Gelände mit seinen mehr als 200 Festgästen, darunter der Kirchenchor Dockweiler und die Big Band des Musikvereins Brück als Mitwirkende.Ein Faible für Burgen


Malermeister mit Faible für Burgen und Schlösser von Kindheit an, Burgbesitzer mit Koch- und Konditorqualitäten: Dass Hoffmann von Guretzky ausgesprochen vielseitig ist, erzählen seine Eltern, sein "Burgvogt" und Dreiser Nachbar Alfred Roden den Besuchern des Cafés. Beim ersten Dorfgemeinschaftstag gab es zudem Kostproben seines poetischen Könnens zu erleben. Denn er hat neben einer Reihe weiterer Gedichte das "Dreiser Burglied" geschrieben.
Die Uraufführung durch ein befreundetes Musiker-Ensemble aus Köln (Sängerin, Trompeter, Pianist) war ein besonders bewegendes Ereignis: so klar die Stimme, so klangvoll die Musik, so voller Zuneigung und Dankbarkeit die Worte. bb
Das SWR-Fernsehen strahlt am Samstag, 9. Juli, um 20.15 Uhr ein Porträt von Hans-Günter Hoffmann von Guretzky-Cornitz aus; dabei wird auch über den Dorfgemeinschaftstag mit Segnungsgottesdienst berichtet.Extra

Grüne Eifel, wunderbar, entstanden aus Vulkan. Nicht gesucht und doch gefunden, den Ort mit seinem offnen Arm! Liebenswert, der Ort Dreis-Brück, den ich als Heimat neu gewann. Die Burg mit ihren Türmen zog mich in ihren Bann. Vor langer Zeit Graf Manderscheid den Grundstein hier gelegt. Von den Dreisern wurde dann so manches hin und her bewegt. Mit Fleiß und Mut und Willenskraft haben die Menschen hier sehr viel geschafft. Nicht Alt nicht Jung, nicht Du, nicht Ihr, gemeinsam nur, gemeinsam wir! Die Burg steht da, ganz weiß, adrett im grünen Eifelland. Der Ahbach rauscht in seinem Bett, die Wälder, Wiesen, grün und fett. Die Quellen sprudeln hier und dort in diesem wunderschönen Ort. Dreis, du Wunder der Natur! Glück, Zufriedenheit sind hier Kultur. Heiliger Sankt Josef, gib Acht auf diesen Ort. Ich habe ihn gefunden und möchte nicht mehr fort. Verfasser: Hans-Günter Hoffmann von Guretzky-Cornitz

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