Hilfe Millionen-Spenden an Hochwasseropfer ausgezahlt

Bitburg/Daun/Trier · Die beiden Vorstände des DRK-Landesverbandes Rheinland-Pfalz, Anke Marzi und Manuel Gonzalez, ziehen sechs Monate nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 eine positive Bilanz. „Auch ein halbes Jahr nach der Flutkatastrophe ist vor Ort spürbar, wie dringend finanzielle, materielle, emotionale Unterstützung und Beratung notwendig sind“, sagen Marzi und Gonzalez.

 Mitarbeiter und freiwillige Helfer sortieren in einem Logistiklager des Deutschen Rotes Kreuz (DRK) Sachspenden für die Opfer der Hochwasserkatastrophe. Hier werden auf 10 650 Quadratmeter die Hilfsgüter für die nach Schätzungen 75000 Flutopfer in den Regionen Landkreis Ahrweiler, Kreis Euskirchen und der Städteregion Aachen sortiert, gelagert und verteilt. Foto:  dpa

Mitarbeiter und freiwillige Helfer sortieren in einem Logistiklager des Deutschen Rotes Kreuz (DRK) Sachspenden für die Opfer der Hochwasserkatastrophe. Hier werden auf 10 650 Quadratmeter die Hilfsgüter für die nach Schätzungen 75000 Flutopfer in den Regionen Landkreis Ahrweiler, Kreis Euskirchen und der Städteregion Aachen sortiert, gelagert und verteilt. Foto:  dpa

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Die Helferinnen und Helfer: Mehr als 1000 ehrenamtliche DRK-Helfer und -Helferinnen aus Rheinland-Pfalz waren laut DRK seit der Flutnacht am 14. Juli 2021 im Einsatz. Sie engagierten sich in der Akutphase gemeinsam mit 2.500 Rotkreuzlern aus dem gesamten Bundesgebiet in der Betreuung, Verpflegung, im Sanitätsdienst und der psychischen Begleitung betroffener Menschen in den Hochwasserregionen. Auch heute sorgten, so das DRK, noch viele DRK-Mitarbeitende dafür, gute infrastrukturelle Voraussetzungen zum Wohl der betroffenen Menschen zu schaffen.

Logistische Hilfe: Der DRK-Bereitstellungsraum in Koblenz hatte man zum Ende des Jahres 2021 „bedarfsorientiert“ nach Mendig verlagert. Mit täglich vier Logistik- und Tanktouren kümmern sich die DRK-Mitarbeitenden des DRK-Landesverbandes Rheinland-Pfalz um 75 Lichtmasten und Ersatzstromerzeuger, transportieren nach Bedarf Bautrockner, Werkzeuge und Zeltheizungen.

Beratung und Service: Der DRK-Kreisverband Ahrweiler hatte im September 2021 das erste (mobile) Beratungs- und ServiceCenter in Ahrweiler eröffnet. Es folgten im Oktober drei weitere Beratungs- und ServiceCenter in den DRK-Kreisverbänden Trier-Saarburg, Vulkaneifel und Bitburg-Prüm. Unter dem Motto „Die Flut geht. Wir bleiben“ gehören soziale Beratung, Antragshilfen, Vermittlung von Ansprechpartner wie Versicherungen, Behörden, psychologische Begleitung und Hilfen für ältere Menschen zu den Angeboten. Der Austausch mit den betroffenen Menschen zeige, so das DRK, „wie notwendig vor allem für ältere Menschen die Begegnung ist“. Noch heute stellte man in Berateungen fest, dass gerade Senior und Seniorinnen oftmals keine Kenntnis von den finanziellen Unterstützungsleistungen hätten oder sich schämten, diese anzunehmen.

Die Spenden: Dank vieler Spenden habe das rheinland-pfälzische Rote Kreuz mittlerweile über 5,8 Millionen Euro betroffenen Menschen in den Hochwasserregionen zugute kommen lassen. Bislang wurden laut DRK über 4400 Anträge an das rheinland-pfälzische Rote Kreuz gestellt, das  laut eigener Aussage mit seinem DRK-Soforthilfeprogramm „Kita- und Schulstarter“ bislang rund 1,1 Millionen Euro an Betroffene in den Hochwasserregionen der DRK-Kreisverbände Ahrweiler, Bitburg-Prüm, Trier-Saarburg und Vulkaneifel ausgeschüttet hat. Weiterhin habe man vor allem ältere und besonders bedürftige Menschen mit über 3,1 Millionen Euro im Rahmen von Haushaltsbeihilfe oder  Härtefällen unterstützt.

Weitere 1,6 Millionen Euro aus Spendengeldern gingen laut DRK an die (mobilen) Beratungs- und Servicezentren, die Begegnungsstätte „Alt und Jung“ in Ahrweiler, die Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche sowie die psychologische Beratung von Einsatzkräften.

Die Finanzhilfen: Auch weiterhin könnten Anträge für diese DRK-Finanzhilfen II gestellt werden. Es gelte nur aufgrund der Gemeinnützigkeit des DRK den Nachrangigkeitsgrundsatz zu beachten. Das bedeutet: Die Auszahlung von Spenden für Wiederaufbauhilfen erfolge erst nach Prüfung, Genehmigung und Ausschüttung von Versicherungsleistungen und staatlichen Hilfen.

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