"Du spielst heute die Orgel!"

An einem Ostertag hatten Alois Merkes - vor 65 Jahren - und Manfred Kuhl - vor 50 Jahren - erstmals in ihrem Leben offiziell Kirchenorgel gespielt. Jetzt ehrte im Ostergottesdienst die Pfarrgemeinde St. Petrus ihre beiden Kirchenmusiker und dankte ihnen für ihre Treue und Verlässlichkeit.

 Manfred Kuhl (links) und Alois Merkes (Dritter von links) sind seit Jahrzehnten Organisten und wurden von Pastor Robert Florin (Zweiter von links) und den Kirchenchor-Vorsitzenden Josef Hens (Zweiter von rechts) und Dieter Krenz (rechts) geehrt. TV-Foto: Bettina Bettscheider

Manfred Kuhl (links) und Alois Merkes (Dritter von links) sind seit Jahrzehnten Organisten und wurden von Pastor Robert Florin (Zweiter von links) und den Kirchenchor-Vorsitzenden Josef Hens (Zweiter von rechts) und Dieter Krenz (rechts) geehrt. TV-Foto: Bettina Bettscheider

Kirchweiler. (bb) Dass die Kirchengemeinde in der österlichen Zeit besonders gern und froh singt, war auch im Osterhochamt in Kirchweiler gut zu spüren: Zum Orgelspiel von Alois Merkes sang die Gemeinde mit dem Halleluja - hebräisch: lobt Gott - das besondere Lied dieser Zeit, und der Kirchenchor unter Leitung von Manfred Kuhl füllte den Kirchenraum mit Lob- und Preisliedern. "Beide Dienste sind bei uns ausgezeichnet besetzt", sagte Ortspfarrer Robert Florin mit Blick auf Organist und Chorleiter und skizzierte ihren kirchenmusikalischen Weg, den beide an einem Osterfest eingeschlagen hatten.40 Kilometer mit dem Rad zum Orgelunterricht

Bei dem damals 13-jährigen Alois Merkes war es der Ostersonntag 1943, an dem ihm der Küster wegen der Erkrankung des Organisten die klare Anweisung gegeben hatte: "Du spielst heute die Orgel!" Immerhin stand im Elternhaus in Biesdorf ein Harmonium, und Grundkenntnisse hatte ihm ein Soldat vermittelt. Später fuhr Alois Merkes mit dem Fahrrad zum Orgelunterricht ins 40 Kilometer entfernte Trier. Als er 1957 "nach Daun" heiratete, wurde er Organist, Chorleiter und Küster der dortigen St. Nikolaus-Kirche. Und obwohl er seit 1991 im Ruhestand ist, übernimmt er Vertretungen im ganzen Dekanat Daun, spielt die Orgel in der Maria-Hilf-Krankenhaus-Kapelle und unterstützt besonders den Kirchenchor Kirchweiler.Manfred Kuhls Orgelbiografie beginnt an Ostern 1958 zunächst in Dockweiler und entwickelt sich während seiner Gymnasial- und Internatszeit in Prüm und Niederprüm bis zum Abitur 1964. Während des Lehramtsstudiums in Trier ist er Mitglied des Spee-Chors, nimmt Orgelunterricht bei Domorganist Wolfgang Oehms und Unterricht in Chorleitung bei Professor Karl Berg. Kuhl wird Organist und Kinder- und Jugendchorleiter in Dockweiler, er ist an der Wiedergründung des Kirchenchores Olzheim beteiligt und leitet diesen neben der Organistentätigkeit von 1972 bis 1997. Seither ist er Dirigent des Kirchenchors Kirchweiler, seit 1999 hier auch Organist.Größte Sorgfalt und Treue

"Wir haben den beiden Organisten viel zu verdanken", sagte als Gratulant des Kirchenchors Kirchweiler der zweite Vorsitzende Dieter Krenz. Und Pastor Florin las den Glückwunschbrief des Bistums vor. "Diesen Dienst haben Sie über einen sehr langen Zeitraum hinweg in großer Sorgfalt und Treue verrichtet", zitierte er den Stellvertreter des Diözesanadministrators, Prälat Georg Holkenbrink.

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