Edgar Wallace, Sherlock Holmes, Maigret und Co. ziehen um

Hillesheim · Es wird eine logistische Herausforderung: Das gesamte Kriminalhaus in der Augustinerstraße wechselt den Standort und bezieht die seit langem leerstehenden Räume des Café Kloep. Diese hat das Eigentümerehepaar Kramp gekauft.

 Freuen sich auf ihr neues Domizil im ehemaligen Café Kloep: Monika und Ralf Kramp. Tv-Foto: Vladi Nowakowski; Foto: KBV

Freuen sich auf ihr neues Domizil im ehemaligen Café Kloep: Monika und Ralf Kramp. Tv-Foto: Vladi Nowakowski; Foto: KBV

Hillesheim. Hillesheim, quasi die Geburtsstätte der Eifelkrimis, wirbt seit Jahren mit dem Slogan "Deutschlands Zentrum des Verbrechens" - und lockt daher auch aus allen Ecken Krimifreunde an. Und das Zentrum des Zentrums - die Deutsche Krimibibliothek, der KBV-Verlag und das Café Sherlock - rückt nun noch ein Stück näher ins Zentrum von Hillesheim: "Die neue Adresse lautet bald Am Markt 5 bis 7", sagt Monika Kramp.

120 Quadratmeter mehr Platz


"Ich freue mich darüber, dass wir dort rund 120 Quadratmeter mehr Platz haben werden - 500 Quadratmeter stehen insgesamt zur Verfügung." Monika und Ralf Kramp haben das Gebäude gekauft, nachdem sie sich mit ihrem bisherigen Vermieter nicht auf einen Kaufpreis für die alte Gerberei, in der Verlag, Buchhandlung, Krimiarchiv, das auch Werke von Edgar Wallace und Georges Simenon beherbergt, und das Café Sherlock seit 2007 untergebracht sind, einigen konnten.
Doch das ist nur einer der Gründe, dem liebgewordenen und bis unters Dach mit Krimi-Accessoires und Büchern voll gestellten Haus in der Augustinerstraße Lebewohl zu sagen. "Das ehemalige Café Kloep mitsamt der Bäckerei wird barrierefrei gestaltet", erklärt Monika Kramp. "Zurzeit wird ein Aufzug eingebaut, mit dem alle drei Stockwerke erreichbar sind, und das Erdgeschoss wird rollstuhlgerecht hergerichtet."
Auch behindertengerechte Toiletten seien im neuen Kriminalhaus geplant - das bisherige Gebäude in der Augustinerstraße könne in dieser Beziehung nicht mithalten. "Es hat mich immer geärgert, dass Besucher des Kriminalhauses nicht das Krimi-Archiv oder andere Räume besuchen können, weil sie an einen Rollstuhl oder einen Rollator angewiesen sind", sagt Kramp.
Ein weiterer Grund zur Freude ist die Möglichkeit, endlich eine größere und attraktivere Außengastronomie beim künftigen Café Sherlock anbieten zu können. "Bis jetzt dürfen wir draußen nur wenige Klappstühle aufstellen, weil die Fläche eine Feuerwehrdurchfahrt ist", sagt Monika Kramp. "Insgesamt bewegen wir uns bei den Kosten für Kauf und Umbau des Hauses im mittleren sechsstelligen Bereich", sagt Ralf Kramp. "Zurzeit wird noch kalkuliert - fest steht aber, dass wir eine EU-Förderung erhalten." Im Kreis wird das Vorhaben als "in hohem Maße innovationsfähig" eingestuft. Der Förderantrag ist bereits bei der Bewilligungsbehörde in Trier.
Ralf Kramp sagt: "Als wir in Daun mal nachgefragt haben, ob wir mit einem Zuschuss rechnen können, haben wir offene Türen eingerannt. Uns wurde gesagt, dass unser Projekt eine sehr hohe Strahlkraft für die gesamte Region habe und viele Menschen hierher locke. Daher sei es auf jeden Fall förderfähig."
Das bisherige, erfolgreiche Konzept des Kriminalhauses will das Ehepaar nicht ändern, sondern ausbauen: "Wir denken über ein interaktives Angebot nach, das in den neuen Räumen stattfinden kann." Dabei spielten selbstverständlich Tatorte, Mord und Spurensuche die Hauptrolle. Neben dem "Lesezeichen", dem Café Sherlock, dem Krimi-Archiv und Ralf Kramps KBV-Verlag, wird auch das Antiquariat Krimi & Co. mitsamt der ständigen Sherlock-Holmes-Ausstellung umziehen und im umgebauten Gebäude am Markt ein neues Zuhause finden.
Die Einweihung des neuen Kriminalhauses findet zeitgleich zur Eröffnung von "Tatort Eifel" am 13. September statt.

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