Ehrenamt Alte Balken, Milchkübel und Basaltwacken: Neues Leben für altes Kreuz

Neichen/Hilgerath · Ein Aktivitäten-Team setzt in Neichen ehrenamtliche Projekte um. Diesmal haben sie etwas Besonderes umgesetzt.

 Neichens Ortsbürgermeister Peter Annen (Zweiter von links) freut sich über das Engagement der Männer vom Aktivitäten-Team: (von links) Dieter Krämer, Werner Heintz und Herbert Kohlhaas.

Neichens Ortsbürgermeister Peter Annen (Zweiter von links) freut sich über das Engagement der Männer vom Aktivitäten-Team: (von links) Dieter Krämer, Werner Heintz und Herbert Kohlhaas.

Foto: Brigitte Bettscheider

„Wohin damit“, hatte der Neichener Jagdpächter Hans-Peter Keuth eines Tages den Ortsbürgermeister Peter Annen gefragt und ihm ein schon etwas marodes, geschätzte 100 Jahre altes Holzkreuz mit einem Christus-Korpus in Bronze-Hohlguss gezeigt. Irgendwann war es in Keuths Besitz gekommen. Es sollte aber nicht vergammeln, sondern möglichst noch einmal eine würdige Verwendung finden.

Diesen Wunsch haben nun Werner Heintz, Herbert Kohlhaas und Dieter Krämer, der auch erster Beigeordneter ist, aus dem Kreis des Aktivitäten-Teams auf dem Hilgerather Friedhof in die Tat umgesetzt. Und zwar auf eine besonders nachhaltige Weise und ohne einen Euro Kosten zu verursachen. Das neugebildete Kreuz besteht aus alten Trägerbalken, der Grotten-Bogen war mal ein Milchkübel aus Edelstahl, die Basaltwacken zum Bau der Grotte und einer Natursteinmauer waren bei einem früheren gemeindlichen Bauvorhaben übrig geblieben. „Es hat noch keiner gemault“, bringt Herbert Kohlhaas die Akzeptanz der Friedhofsbesucher auf den Punkt. Und von ausschließlich positiven Äußerungen weiß der Ortsbürgermeister zu berichten.

Dabei passt sich die Grotte nicht nur dem Umfeld perfekt an, sondern erfüllt auch noch einen besonderen Zweck. Denn in unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich das Rasengräberfeld. Dor dürfen, um Beschädigungen beim Rasenmähen zu vermeiden, die Gräber etwa in dem Zeitraum von Ostern bis Allerheiligen laut Friedhofsatzung nicht geschmückt werden. Nun aber haben die Angehörigen auch während dieser Zeit die Möglichkeit, eine Kerze im Gedenken an ihre Verstorbenen anzuzünden und sie in der nahen Grotte aufzustellen. „Wie man sieht, wird davon schon reichlich Gebrauch gemacht“, sagt Peter Annen, der seit Ende 2018 der Ortsbürgermeister des 135-Einwohner-Dorfes ist.

Seither gibt es das „Aktivitäten-Team“. In wechselnder Formation werden Neujahrsempfänge mit Frühstück, Kartenspielabende, Kaffeekränzchen und Wanderungen mit Abschluss am neugestalteten Grillplatz veranstaltet. „Mit sehr erfreulicher Beteiligung“, wie Peter Annen betont.

Er sei froh über das Engagement der Dorfbewohner, sagt er und erzählt, dass Männer wie Dieter Krämer, Herbert Kohlhaas und Werner Heintz schon den nächsten Plan geschmiedet hätten: Sie wollen das Innere des Bürgerhauses verschönern.

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