Ehrenamt Ehrenamtliche halten „Laden am Laufen“

Daun · Die Erfolgsgeschichte des 2012 gegründeten Vereins „Bürger für Bürger“ geht weiter. Hauptanliegen ist, besonders die älteren Menschen in der Verbandsgemeinde (VG) Daun zu unterstützen.  Dazu dient auch eine Stiftung.

 Der erste Vorsitzende Gerd Becker (links) und der Stiftungs-Koordinator Alfred Bauer (rechts) gehören zu den Ehrenamtlichen, die mit dem Verein „Bürger für Bürger“ Ideen und Visionen umsetzen - zum Beispiel mit Hilfe der Stiftung.

Der erste Vorsitzende Gerd Becker (links) und der Stiftungs-Koordinator Alfred Bauer (rechts) gehören zu den Ehrenamtlichen, die mit dem Verein „Bürger für Bürger“ Ideen und Visionen umsetzen - zum Beispiel mit Hilfe der Stiftung.

Foto: Brigitte Bettscheider

Im Erdgeschoss des Vulkanmuseums in der Dauner Leopoldstraße ist die „Kommandozentrale“ des Vereins. Hier halten an den so genannten Bürotagen an drei Schreibtischen abwechselnd 15 Frauen und Männer aus dem Vorstand (siehe Info) und darüber hinaus „den Laden am Laufen“, wie der Vorsitzende Gerd Becker es beim Besuch des Trierischen Volksfreunds salopp auf den Punkt bringt.

    Soll heißen: Hier machen Ehrenamtliche Dienst, indem sie Helfer gegen niedrige Entgelte an Bürger vermitteln, die Unterstützung bei den tagtäglichen Anforderungen benötigen – etwa im Haushalt, im Garten, bei Fahrten zu Behörden oder zum Arzt. Anliegen ist, dass die Menschen möglichst lange in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können. Aktuell stehen auf dem Einsatzplan 85 Helfer und 120 Hilfe-Bedürftige. Bedingung ist für beide Seiten, dass sie Mitglied im Verein sind.

   Soll auch heißen: Hier werden die Fahrten der Bürgerbusse organisiert, die 15 Fahrer eingeteilt, der Plan für die Fahrten zu 48 Ortsgemeinden an den fünf Wochentagen erstellt und falls erforderlich angepasst. Die beiden Neunsitzer (einer im Besitz der VG Daun, der andere im Besitz der Ortsgemeinde Sarmersbach) „laufen richtig gut auf einigen Strecken“, wie Gerd Becker mit Blick besonders auf die Routen 1 („Hinterbüsch“) und 3 („Ernstberg“) betont. „Leider hält sich die Nachfrage auf der Route 4 noch in Grenzen“, räumt er zur Strecke Mehren-Darscheid-Daun („Steineberger Ley“) ein. Eine Mitgliedschaft im Verein ist für die Nutzer der kostenlosen Bürgerbusfahrten nicht erforderlich.

  Wenn es „Bürger für Bürger e.V.“ auch gerade mal erst seit gut sechs Jahren gibt, ist die regionale und überregionale Beachtung bereits groß. Der Verein wurde schon mehrfach ausgezeichnet. Ob mit dem Ehrenamtspreis „Respekt!“ des TV, mit dem Zukunftspreis der Volksbank RheinAhrEifel oder im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs „engagierte Stadt“. Bei der letztgenannten Kampagne sei „Bürger für Bürger“ unter 273 Bewerbern unter die 50 Sieger gekommen, sagt Gerd Becker stolz. Vorstandsmitglieder stellten den Verein bei Veranstaltungen in ganz Deutschland vor, darunter in Großstädten wie Berlin, Hamburg und Kassel, betont er.

   Wenn der Vorsitzende von einer „unglaublichen Eigendynamik“ spricht, meint er, dass „alle paar Monate eine neue Idee“ umgesetzt werde.

Aktuell engagiert sich der Verein zu Gunsten des Erhalts der Geburtshilfe in Daun; er profitiert von dem in Kürze bei der VG Daun eingestellten Absolventen des Bundesfreiwilligendienstes (BuFDi); er macht mit beim Deutschlandweiten Ideenwettbewerb um Mittel aus dem Fond für Nachhaltigkeitskultur „tatenfürmorgen“.

  Um Nachhaltigkeit geht es auch bei der Stiftung, die der Verein 2016 unter dem Motto „Spenden – Helfen – Glück stiften“ gegründet hat und deren Projektkoordinator Alfred Bauer ist. „Neben den Mitgliedsbeiträgen, den entgeltlichen Leistungen, Spenden, Sponsoring und Zuwendungen zum Beispiel bei Jubiläen oder Trauerfällen ergänzt und stärkt die Stiftung unsere Finanzstrukturen nachhaltig“, beschreibt Bauer die Bedeutung der Stiftung. „Bürger haben die Möglichkeit, die Hilfe zur Selbsthilfe als oberstes Vereinsziel mit einer Zustiftung oder Spende zu unterstützen“, sagt er. Die Stiftung steht unter dem Dach der Stiftergemeinschaft der Kreissparkasse Vulkaneifel. Der Stiftungsrat ist mit dem Vorstand von „Bürger für Bürger“ identisch.

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