Totengedenken Der Ehrenfriedhof auf dem Schwarzenberg ist neu gestaltet worden
Kelberg · Lob von allen Seiten: Auf dem Schwarzenberg bei Kelberg ist der Ehrenfriedhof in einer Gemeinschaftsaktion der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), der Ortsgemeinde und einer Gartenbaufirma vorbildlich und nachhaltig neu gestaltet worden.
Was im Behördendeutsch „Vollzug des Gräbergesetzes“ genannt wird, hat jüngst den Ehrenfriedhof auf dem Schwarzenberg durch eine komplette Neupflanzung wieder in einen „besonders pietätvollen Ort“ verwandelt. So bringt es Raimund Schneider als zuständiger Mitarbeiter der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier auf den Punkt.
Mehr als 800 Kriegsgräberstätten gebe es allein in Rheinland-Pfalz, erklärt Schneider, und in dem eingangs erwähnten „Gräbergesetz“ (im Langtitel: Gesetz über die Erhaltung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft) sei verbrieft, dass diese Gräber dauernd bestehen bleiben und zu pflegen seien.
Zweierlei Intention habe das Bundesgesetz: die Erinnerung an die Toten zu bewahren und an den Frieden zu mahnen.
„Letztendlich betrifft das Thema Krieg und Frieden uns alle“, meint Schneider. „Wir dürfen sehr dankbar sein, dass wir seit 75 Jahren das Privileg ‚Frieden’ haben und in Frieden leben dürfen. Denn das ist alles andere als selbstverständlich“, sagt er. Und zitiert den früheren Bundeskanzler Willy Brandt: „Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts.“
Auf dem Ehrenfriedhof auf dem Schwarzenberg sind etwa 60 am 16. Januar 1945 beim Bombenangriff auf Kelberg und bei der Befreiung des Dorfes am 7. und 8. März ums Leben gekommene Soldaten sowie Gefallene aus umliegenden Dörfern beigesetzt. Über die Initiative der Ortsgemeinde, das Gräberfeld „wieder auf Vordermann zu bringen“ und komplett neu bepflanzen zu lassen, sei er sehr froh gewesen, betont Raimund Schneider.
Gemeinsam mit Ortsbürgermeister Wilhelm Jonas habe er die erforderlichen Schritte in die Wege geleitet. Die bisherigen Bodendecker waren durch anhaltende Trockenheit und durch die Beschattung einer Jahrhunderte alten Buche verkümmert, der Boden ausgelaugt.
Die ortsansässige Firma Diewald und die Mitarbeiter des Bauhofs der Ortsgemeinde tauschten die Erde aus und setzten widerstandsfähige Pflanzen – darunter den „Dickmännchen“ genannten immergrünen, im Frühjahr mit weißen Blüten auftrumpfenden Bodendecker für schattige Plätze.
Auf der Lichtung entlang der seitlichen Trockenmauer wurden mit Rosenstöcken Akzente gesetzt, die Basaltkreuze und die Liegeplatten mit den Namen und Daten der Soldaten gereinigt.
So wie der ADD-Mitarbeiter Schneider sind auch Ortsbürgermeister Jonas und Karl Heinz Sicken, der Vorsitzende des Fördervereins Schwarzenbergkapelle, mit dem Ergebnis der Neupflanzung sehr zufrieden.
„Die Rückmeldungen der Besucher sind nur positiv“, erklärt Wilhelm Jonas. „Ich freue mich schon darauf, wenn die Bodendecker und Sträucher im kommenden Jahr erstmals blühend diesen ganz besonderen Ort verschönern“, sagt Karl Heinz Sicken.